Auf einer Pressekonferenz am Rande des Antalya Diplomacy Forums 2024 in der Türkei am Samstag äußerte Lawrow die Besorgnis Moskaus über die israelischen Pläne, eine Militäroffensive in Rafah durchzuführen, wo zwei Drittel der Palästinenser in Gaza Schutz vor den israelischen Angriffen suchen.
„Wenn die Operation in Rafah beginnt, wird eine große Zahl von Palästinensern nach Ägypten flüchten, und die Ägypter haben wiederholt erklärt, dass dies inakzeptabel ist. Das wird in der Tat eine ethnische Säuberung sein“, sagte er.
„In Gaza spielt sich eine echte Tragödie ab, deren Ende nicht in Sicht ist“, fügte Lawrow hinzu.
Rafah, eine Stadt an der ägyptischen Grenze, die einst vom Militär des israelischen Regimes zur „Sicherheitszone“ erklärt wurde, ist nun der letzte Zufluchtsort für mehr als die Hälfte der gesamten über 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens, die aus ihren Häusern in andere Teile des Territoriums geflohen sind.
Ägypten hat bereits damit gedroht, seinen Friedensvertrag mit dem israelischen Regime aufzukündigen, falls dieses Regime seine Truppen nach Rafah schickt.
Der russische Minister zitierte die israelischen Behörden mit der Aussage, dass eine Bodeninvasion in Rafah darauf abziele, „die Sicherheit“ von Tel Aviv zu gewährleisten.
„Dies widerspricht völlig allen UN-Entscheidungen, es widerspricht dem gesunden Menschenverstand, es widerspricht der Gerechtigkeit. Es bedeutet, dass die Palästinenser aus den Gebieten vertrieben werden können, in denen ihre Vorfahren lebten, und alle ihre Rechte missachtet werden“, betonte Lawrow.
Der russische Außenminsiter forderte außerdem, der Situation im Westjordanland mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wo die Razzien der israelischen Besatzerarmee gegen Palästinenser häufiger geworden seien.