„Der Sicherheitsrat sollte sagen, genug ist genug“, sagte Riyad Mansour am Donnerstag vor Reportern vor einer nichtöffentlichen Sitzung des Gremiums, die auf Wunsch Algeriens stattfand.
Bei dem Treffen ging es um die israelischen Angriffe auf Zivilisten, die in Gaza auf humanitäre Hilfe warteten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im belagerten Küstengebiet seien bei dem Angriff 112 Menschen getötet und weitere 760 verletzt worden.
At least 150 Palestinians were killed in Israel's strikes while waiting for food in Gaza City. pic. twitter. com/EY6G9PREUk
— Palestine Highlights (@PalHighlight) February 29, 2024
„Dieses ungeheuerliche Massaker ist ein Beweis dafür, dass es das palästinensische Volk das Leben kostet, solange der Sicherheitsrat gelähmt ist und Vetos eingelegt werden“, sagte Mansour.
Der palästinensische Botschafter bei den Vereinten Nationen stellte weiterhin fest, dass 14 Mitglieder des 15-köpfigen Sicherheitsrats einen von Algerien vorgelegten Entwurf einer Erklärung „unterstützt“ hätten, in der „tiefe Besorgnis“ über die jüngsten Ereignisse in Gaza zum Ausdruck gebracht und erklärt wurde, dass die Situation „wegen der Feuereröffnung durch israelische Streitkräfte“ eskaliert sei.
Mansour sagte, er habe sich früher am Tag mit der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, getroffen.
„Ich habe sie beschworen, dass der Sicherheitsrat eine Verurteilung dieses Mordes vorlegen und gegen die Verantwortlichen dieses Massakers vorgehen muss“, sagte er.
Wenn der Sicherheitsrat „das Rückgrat und die Entschlossenheit hat, zu verhindern, dass sich diese Massaker wiederholen, brauchen wir einen Waffenstillstand“, betonte der palästinensische Diplomat.
UN-Chef verurteilt Mord an Palästinensern, die auf Hilfe warten
Unterdessen verurteilte UN-Generalsekretär Antonio Guterres die israelischen Streitkräfte dafür, dass sie südlich von Gaza-Stadt das Feuer auf hungernde Palästinenser eröffnet hatten, die auf humanitäre Hilfe warteten.
„Der Generalsekretär verurteilt den heutigen Vorfall im nördlichen Gazastreifen, bei dem Berichten zufolge mehr als hundert Menschen getötet oder verletzt wurden, als sie lebensrettende Hilfe suchten“, sagte Stephane Dujarric, Sprecher von Antonio Guterres, in einer Pressekonferenz.
Dujarric bekräftigte Guterres‘ Forderung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand und sagte, der UN-Chef „ruft erneut zu dringenden Schritten auf, damit dringend benötigte humanitäre Hilfe nach Gaza und durch Gaza zu allen Bedürftigen gelangen kann. “
„Die anhaltenden Feindseligkeiten und andere Herausforderungen behindern weiterhin unsere Bemühungen, die Zivilbevölkerung in Gaza mit lebensrettender Gesundheits- und Ernährungsversorgung zu erreichen“, bemerkte Dujarric.
Israels Angriffe auf Hilfssuchende sind ein „Beweis“ für die Absicht, die Palästinenser auszulöschen
Die Türkei sagte ebenfalls, der israelische Angriff auf einen Hilfskonvoi in der al-Rasheed-Straße in Gaza-Stadt zeige, dass das Regime beabsichtige, „die gesamte palästinensische Bevölkerung zu vernichten“.
„Die Tatsache, dass Israel, den Hunger als Kriegswaffe in Gaza eingesetzt hat, nun unschuldige Zivilisten ins Visier nimmt, die lebensrettende Hilfe suchen, ist ein Beweis für die Absicht Israels, die gesamte palästinensische Bevölkerung zu vernichten“, sagte das türkische Außenministerium in einer Stellungnahme.
Israel habe mit der Massenerschießung von Hilfssuchenden „ein weiteres Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen“, sagte das Ministerium und warnte, dass „die Gräueltaten im Gazastreifen im Begriff sind, sich zu einer globalen Katastrophe mit Auswirkungen weit über die Region hinaus auszuweiten. “
„Wir rufen daher alle, die Einfluss auf Israel haben, auf, die anhaltende Gewalt in Gaza zu stoppen. “
Das türkische Außenministerium forderte schließlich Israel auf, seine Militäroperationen in Gaza sofort einzustellen, fügte jedoch hinzu, dass das Regime weder den gesunden Menschenverstand noch das Gewissen habe, eine solche Entscheidung zu treffen.
Israel begann am 7. Oktober seinen brutalen Krieg gegen Gaza, nachdem die palästinensische Hamas-Befreiungsgruppe als Vergeltung für die verschärften Gräueltaten gegen das palästinensische Volk die Operation Al-Aqsa-Sturm gegen das besatzerische Regime durchgeführt hatte.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza wurden mehr als 30.000 Palästinenser, hauptsächlich Frauen und Kinder, bei Luft- und Bodenangriffen getötet.
Das Regime in Tel Aviv hat eine „vollständige Blockade“ gegen das Territorium verhängt und verweigert den mehr als zwei Millionen dort lebenden Palästinensern Treibstoff, Strom, Nahrung und Wasser.