Antonio Guterres machte diese Bemerkungen am Montag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf und ging damit auf die Drohungen des Regimes ein, eine umfassende Bodenoffensive gegen die Stadt zu starten.
Rafah beherbergt mehr als 1,4 Millionen Palästinenser, die vor den Verwüstungen des Krieges, der bisher fast 30.000 Menschen das Leben gekostet hat, dorthin geflohen sind.
„Eine umfassende israelische Offensive gegen die Stadt wäre nicht nur für die mehr als eine Million palästinensischer Zivilisten, die dort Zuflucht suchen, erschreckend, sie würde auch den letzten Nagel in den Sarg unserer Hilfsprogramme schlagen“, sagte der UN-Chef.
Guterres sagte, die südlichste Stadt Gazas sei „der Kern der humanitären Hilfsoperation“ auf palästinensischem Gebiet.
Einen Tag zuvor bekräftigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, dass sein Regime die Absicht einer Bodeninvasion habe, um einen „totalen Sieg“ über die im Gazastreifen ansässige Befreiungsbewegung Hamas zu erringen.
Netanjahu behauptete, dass der Sieg nach einer Bodeninvasion nur noch „Wochen entfernt“ sei und dass ein möglicher Waffenstillstand, der in Doha diskutiert werde, die Operation nur verzögern würde.
Die Hamas selbst, viele regionale Länder und sogar die Mehrheit der Israelis haben jedoch behauptet, dass es unmöglich sei, die Bewegung zu verdrängen, die geschworen hat, der tödlichen Aggression des israelischen Regimes zu widerstehen.
An anderer Stelle in seinen Ausführungen erklärte Guterres: „Ich wiederhole meine Forderung nach einem humanitären Waffenstillstand“ und stellte fest: „Nichts rechtfertigt die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes.“
Er beklagte auch die Unwirksamkeit des UN-Sicherheitsrats bei der Beendigung des Blutvergießens in Gaza.
Im Rahmen ihrer konsequenten politischen Schirmherrschaft für das israelische Regime haben die Vereinigten Staaten, die der wichtigste Wohltäter Tel Avivs sind, bisher drei Resolutionen des Sicherheitsrats abgelehnt, in denen die Umsetzung eines sofortigen Waffenstillstands gegen den israelischen Angriff gefordert wurde.
Die Untätigkeit dieses Rates „hat seine Autorität ernsthaft – vielleicht sogar tödlich – untergraben“, warnte der UN-Chef.
„Der Rat braucht eine ernsthafte Reform seiner Zusammensetzung und Arbeitsmethoden. “