Die neue Entwicklung erfolgte am Montag, nur einen Tag nachdem Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unmissverständlich die Grausamkeit des israelischen Regimes bei seiner militärischen Aggression gegen das Küstengebiet kritisiert hatte, bei der bisher mehr als 29.000 Palästinenser, hauptsächlich Frauen und Kinder, getötet wurden.
Das Regime in Tel Aviv hat außerdem eine vollständige Blockade gegen das Territorium verhängt und die Versorgung der mehr als zwei Millionen dort lebenden Palästinenser mit Treibstoff, Strom, Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten unterbrochen.
„Was im Gazastreifen passiert, ist kein Krieg, es ist ein Völkermord“, sagte Lula am Sonntag bei einem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und fügte hinzu: „Es ist kein Krieg von Soldaten gegen Soldaten. Das ist ein Krieg einer gut vorbereiteten Armee gegen Frauen und Kindern. “
„Was im Gazastreifen mit dem palästinensischen Volk passiert, hat es zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte gegeben. Tatsächlich ist es passiert: Als Hitler beschloss, die Juden zu töten“, bemerkte er.
Das brasilianische Außenministerium bestätigte, dass der Botschafter des Landes in Israel „zu Konsultationen“ abberufen wurde, und fügte hinzu, dass es auch den israelischen Botschafter in Brasilia einbestellt habe.
„Angesichts der Schwere der Aussagen … von … Israel, hat Außenminister Mauro Vieira … den israelischen Botschafter Daniel Zonshine einbestellt, um heute dem Außenministerium Bericht zu erstatten“, hieß es. Der Minister habe auch „den brasilianischen Botschafter in Tel Aviv, Frederico Meyer, zu Konsultationen“ zurückgerufen.
Der israelische Außenminister Israel Katz hatte auf Lulas harsche Äußerungen reagiert, indem er den brasilianischen Botschafter zu einem formellen Verweis einbestellte und dem Gesandten mitteilte, dass „Präsident Lula … in Israel eine unerwünschte Person ist, bis er seine Bemerkungen zurücknimmt. “
Am Montag zitierte Reuters jedoch ungenannte informierte Quellen mit der Aussage, dass Brasilien nicht beabsichtige, die Äußerungen von Präsident Lula zu Israel zurückzuziehen.
Lulas Befehl lautete, dass es keinen Widerruf geben werde und alle Antworten über diplomatische Kanäle erfolgen würden, sagten die Quellen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der brasilianische Präsident das israelische Regime seit Beginn seines militärischen Angriffs auf Gaza offen kritisiert. Nach einem Treffen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi am Donnerstag in Kairo sagte Lula, dass es für Israels Verhalten im Gazastreifen „keine Erklärung“ gebe.
„Unter dem Vorwand, die palästinensische Widerstandsbewegung Hamas zu bekämpfen, töten sie Frauen und Kinder“, hatte der brasilianische Regierungschef gesagt.