In einer Erklärung des US-Justizministeriums vom Montag hieß es, die Regierung habe ein Frachtflugzeug vom Typ Boeing 747-300 beschlagnahmt, das zuvor von der verbotenen iranischen Fluggesellschaft Mahan Air an die staatliche venezolanische Fluggesellschaft Emtrasur verkauft worden sei, ebenfalls unter US-Sanktionen. In der Erklärung wird behauptet, das in den USA gebaute Flugzeug sei beschlagnahmt worden, da es gegen amerikanische Exportkontrollgesetze verstoße, und weiter, dass das unter venezolanischer Flagge fliegende Flugzeug in Florida angekommen sei und entsorgt werden würde.
Das Frachtflugzeug kam in den USA an, nachdem es 20 Monate lang am internationalen Flughafen von Buenes Aires 'Ministro Pistarini' in Ezeiza, Argentinien, gestanden hatte.
„Das Justizministerium setzt sich dafür ein, dass die gesamte Kraft der US-Gesetze feindlichen staatlichen Akteuren die Möglichkeit verwehrt, sich an bösartigen Aktivitäten zu beteiligen, die unsere nationale Sicherheit bedrohen“, teilte der stellvertretende US-Generalstaatsanwalt Matthew Olsen, der Leiter der Abteilung für nationale Sicherheit des Justizministeriums, in einem Statement mit.
Am Dienstag verurteilte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, die „illegale Beschlagnahme“ des Frachtflugzeugs durch Washington auf das Schärfste. Die Islamische Republik unterstütze nachdrücklich die rechtlichen und diplomatischen Bemühungen Venezuelas, das Eigentum an seinen von den USA illegal beschlagnahmten Vermögenswerten wiederherzustellen, erklärte er.
Bei einer Pressekonferenz verurteilte er die Beschlagnahme als einen „Entführungsakt“, der „als Ergebnis einseitiger Zwangsmaßnahmen der Vereinigten Staaten“ begangen worden sei. Kanani sagte auch, dass das, was Washington getan habe, „einen Verstoß gegen die Grundprinzipien der UN-Charta und des Völkerrechts darstellt“.
Venezuela verurteilte ebenfalls den „offensichtlichen Diebstahl“ seines Flugzeugs durch die US-Regierung und kritisierte Argentinien wegen einer vermutlichen Verschwörung mit den USA, „alle Gesetze zu verletzen, die die zivile Luftfahrt regeln sowie die kommerziellen, bürgerlichen und politischen Rechte der venezolanischen Flugtransportgesellschaft Emtrasur unterstützen. “
Dadurch werde die Flugsicherheit in der Region gefährdet, hieß es weiter.
„Das freie und souveräne Venezuela wird auf diesen Angriff energisch, direkt und verhältnismäßig reagieren und dafür alle verfügbaren Ressourcen im Rahmen der Verfassung, der Diplomatie und des Völkerrechts nutzen“, teilte Caracas in einer Erklärung mit. Die Beschlagnahme erfolgte, als sich Venezuelas Präsident Nicolas Maduro am 10. Juni 2022 auf einer Reise nach Iran befand. Er war in der Islamischen Republik, um einen 20-Jahres-Vertrag mit Iran bekannt zu geben.