Am Rande einer Kabinettssitzung in Teheran am heutigen Mittwoch sagte Owji, dass Saboteure in der Nacht zum Mittwoch, gegen 1 Uhr Ortszeit, an mehreren Orten Übertragungsleitungen in die Luft gesprengt hätten. Er fügte hinzu, dass es der Nationalen Iranischen Gas Company (NIGC) seit den frühen Morgenstunden gut gelungen sei, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
„Das Personal in Öl- und Gasanlagen war bereits in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Wir wussten, dass Feinde angesichts der jüngsten regionalen Entwicklungen und der Massenbeteiligung an den Kundgebungen und Fußmärschen anlässlich des 45. Jahrestages der Islamischen Revolution versuchen würden, Herausforderungen für das iranische Volk zu schaffen“, sagte Owji.
Der iranische Ölminister betonte, dass Reparaturarbeiten an den betroffenen Pipelines im Gange seien und der Gasfluss hoffentlich in weniger als 12 bis 14 Stunden wieder möglich sein werde.
Die terroristischen Anschläge auf die wichtigsten iranischen Gastransportleitungen erfolgen zu einer Zeit, in der anti-iranische Medien in den letzten Monaten Angriffe auf den iranischen Energiesektor angedeutet und einige US-Senatoren sogar die Bombardierung der iranischen Öl- und Gasinfrastruktur gefordert hatten.
Im vergangenen Jahr (2023) schlug US-Senatorin Lindsey Graham, eine Republikanerin aus South Carolina, vor, das die USA die iranische Ölinfrastruktur bedrohen sollten, wenn der Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Widerstandsgruppe Hamas weiter eskaliere. „Wenn es in diesem Konflikt zu einer Eskalation kommt, wenn Geiseln getötet werden, wenn die Hisbollah im Norden Israels mit voller Stärke angreift, sollten wir Iran sagen, dass wir Ihre Ölraffinerien und Ihre Ölinfrastruktur zerstören werden“, so Graham bei einem Interview des US-Senders NewsNation.
„Wir werden Sie aus dem Geschäft drängen. Ohne Geld aus dem Iran und Waffen aus dem Iran wird die Hamas nichts sein. Die Hisbollah wird nichts sein“, so Lindsey Graham.
Unterdessen sagte Said Aqli, der Leiter der Dispositionsabteilung des NIGC, dass der Terroranschlag die Übertragungsleitungen im Kreis Borudschen in der Provinz Tschahār Mahāl und Bachtiyāri getroffen habe. Er fügte hinzu, dass kurz darauf eine Krisenmanagementsitzung einberufen wurde, an der der iranische Ölminister, der stellvertretende Ölminister sowie hochrangige Sicherheitsbeamte teilnahmen. Aqli wies weiter darauf hin, dass die Feuerwehren das Feuer innerhalb weniger Stunden löschen konnten und die Arbeiten zur Reparatur der Übertragungsleitungen gerade erst begonnen hätten, in der Hoffnung, dass die Gasförderung so bald wie möglich wieder aufgenommen werde.
Der Leiter der Dispositionsabteilung des NIGC gab außerdem an, dass keine Verletzten durch die Angriffe gemeldet worden seien. Er betonte, dass es den NIGC-Ingenieuren gelungen sei, das nationale Gasnetz stabil zu halten und die Gasübertragung für alle Städte und Dörfer in den beiden Provinzen fortzusetzen. Es seien auch Anstrengungen im Gange, Flüssiggasflaschen (LPG) an Haushalte zu verteilen, die infolge des Vorfalls unter Gasausfällen gelitten hätten, so Aqli.