Die Gruppe, die sich aus Vertretern der Gendarmerie, der
Republikanischen Garde und anderen Teilen der Sicherheitskräfte
zusammensetzt, erklärte die Präsidentschaftswahl für ungültig und rief
die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
Die 12 Personen kündigten im Sender Gabon 24 zudem an, alle Institutionen der Republik aufzulösen. Die Grenzen des zentralafrikanischen Staates blieben bis auf Weiteres geschlossen.
In Gabun fanden am Samstag Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Vor der Fernsehansprache der Militärs hatte die Wahlkommission den Sieg des amtierenden, langjährigen Staatschefs Ali Bongo Ondimba bekannt gegeben.
Die Wahlen in dem afrikanischen Land gelten als umstritten. Der 64-Jährige Bongo Ondimba hat das Präsidentenamt 2009 von seinem Vater übernommen. Insgesamt regiert der Bongo-Clan das westafrikanische Land schon seit 55 Jahren. Er ist über die Jahrzehnte vor allem durch die Öl- und Gasvorräte in Gabun reich geworden.
Analysten glauben, dass die Unterstützung Frankreichs für diese Familie dazu geführt hat, dass ihre Herrschaft über dieses Land anhält. Die französische Unterstützung ist begründet durch die riesigen Uranreserven des Landes für die Produktion von Kernbrennstoff in europäischen Ländern, insbesondere in Frankreich, das 70 Prozent seines Stroms aus Kernenergie gewinnt.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte als Reaktion auf die Absetzung der Regierung in Gabun, dass er das Vorgehen der Militärs aufmerksam verfolge.
Bereits Ende Juli 2023 hat im westafrikanischen Niger das Militär die Macht übernommen. Der mit Frankreich verbündete, gewählte Präsident Mohamed Bazoum und seine Frau wurden von der Präsidentengarde - einer Eliteeinheit des Militärs - im Präsidentenpalast festgesetzt, was Paris und westliche Spitzenpolitiker verärgerte. Frankreich drohte diesem Land mit einem militärischen Angriff, um Bazoum wieder an die Macht zu bringen.
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