Homayoun Falakshahi, Analytiker bei Kpler, einem großen internationalen Energiedaten- und Analysekonzern, sagte in einer am Samstag veröffentlichten Studie, dass China in den kommenden Monaten „durstiger nach iranischem Öl wird“, vor allem aufgrund eines möglichen Rückgangs der russischen Lieferungen.
„Wir gehen davon aus, dass die Inlandsnachfrage Russlands im Sommer zunehmen wird, was sich negativ auf den russischen Öl-Export auswirken kann, auch nach China“, sagte Falakshahi in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur ILNA.
Die jüngsten Berichte des iranischen Ölministeriums und der internationalen Tankerverfolgungsdiensten, darunter Kpler, deuten darauf hin, dass die iranischen Ölexporte im Mai mindestens 1,6 Millionen Barrel pro Tag (bpd) erreichten, eine Zahl, die seitdem Oktober 2018 nicht mehr erreicht wurde, als die iranischen Lieferungen aufgrund der US-Sanktionen auf Rekordtiefs sanken.
Private Raffinerien in China kaufen einen Großteil der iranischen Öllieferungen. Schätzungen zufolge landen fast 1,5 Millionen bpd der iranischen Ölexporte in China.
Falakshahi sagte, der Wunsch Saudi-Arabiens, seine Ölexporte stärker zu kürzen, eine Politik, die sich auf die internationalen Ölpreise auswirken soll, würde Iran ermöglichen, in den nächsten Monaten seine Rohöllieferungen an chinesische Käufer zu erhöhen.
Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Öllieferungen Saudi-Arabiens an China im Mai 1,75 Millionen bpd erreichten und im Juni auf dem gleichen Niveau geblieben seien, sagte er.
Experten sagen, der Anstieg der iranischen Ölexporte in den letzten Monaten sei ein wichtiges Zeichen dafür, dass die US-Sanktionen gegen den iranischen Erdölsektor endgültig gescheitert seien.
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