Eine Normalisierung der Beziehungen zwischen dem israelischen Regime und Saudi-Arabien erscheint immer noch sehr unwahrscheinlich und der Druck, den die US-Regierung unter Joe Biden auf Riad ausübt, hat bisher keine Ergebnisse gezeigt. Das räumen auch hochrangige und informierte politische Kreise in Tel Aviv ein und sagen, dass die Bedingungen der Saudis eine Einigung zwischen beiden Seiten verhindern.
Die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete gestern (Donnerstag, 1. Juni) unter Berufung auf hochrangige und informierte politische Quellen in Israel: „Die Forderung Saudi-Arabiens, die Fortschritte bei der [Normalisierung] behindert, steht im Zusammenhang mit dem Beitritt des Landes zum ‚Atomclub der Welt‘ sowie dem Bau eines zivilen Atomkraftwerks in Riad, was von den Vereinigten Staaten von Amerika und Israel wegen starken Bedenken in dieser Angelegenheit abgelehnt wird.“
Das israelische Blatt Haaretz berichtete zudem unter Berufung auf eine weitere Quelle in Israel: „Der mangelnde Fortschritt in den Verhandlungen zwischen den US-Amerikanern und den Saudis ist auf die beiden Forderungen Riads zurückzuführen. Erstens: die Umsetzung des großen Waffengeschäfts, das die Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump mit dem Königreich Saudi-Arabien unterzeichnet hatte, und zweitens die Errichtung eines zivilen Atomkraftwerks in Saudi-Arabien.“
Die USA befürchten, dass Waffenverkäufe an Riad die Machtverhältnisse im Nahen Osten verändern würden. Bei der zweiten Forderung fürchtet Tel Aviv, dass Saudi-Arabien ziviles Kraftwerk sich leicht in ein militärisches umwandeln könnte, wodurch „Israels nukleare Überlegenheit“ beendet würde.
Vor etwa einem Monat hatte die Zeitung „Israel Hum“ unter Berufung auf einen US-Verantwortlichen berichtet, dass die Regierung von Riad in den Verhandlungen mit den USA vier Bedingungen für die Normalisierung der Beziehungen zu Israel aufgestellt habe.
Diese vier Bedingungen sind: „Das Recht auf ein friedliches Atomprogramm, die Intensivierung der Verteidigungsbeziehungen mit den USA, der Ausbau der Handelsbeziehungen mit Washington und die Beendigung der Kritik an der Ermordung von Jamal Khashoggi, einem saudischen Journalisten, der im Oktober 2018 im saudischen Generalkonsulat in Istanbul ermordet wurde.
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