Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, machte die Bemerkungen während einer wöchentlichen Pressekonferenz in Teheran am Montag, anlässlich des Nationalen Tages des Persischen Golfs.
„Der Persische Golf ist mit diesem Namen kein geografisches Gewässer, sondern Teil der gemeinsamen historischen und kulturellen Identität der Region“, sagte er.
„Iran betrachtet die Stärkung der Beziehungen auf der Grundlage der Nachbarschaftspolitik als den wichtigsten Faktor, um gegenseitige Sicherheit zu erreichen. Irans prinzipientreue Politik stellt die Nachbarn an erste Stelle.“
Iran dankt Saudi-Arabien für Zusammenarbeit bei Evakuierung von Bürgern aus Sudan
In Bezug auf die jüngste iranisch-saudische Annäherung sagte der Sprecher, dass sich die beiden Länder in der Anfangsphase der Wiederaufnahme der bilateralen Beziehungen und der Wiedereröffnung von Botschaften befänden, und stellte fest, dass drei iranische diplomatische Vertretungen in Riad und Dschidda bereits ihre Aktivitäten aufgenommen hätten.
Er drückte auch Teherans Dankbarkeit gegenüber Saudi-Arabien für seine Zusammenarbeit bei der Überführung von 65 iranischen Staatsbürgern aus, die aus dem Sudan evakuiert worden waren.
„Bei diesen ersten Schritten diplomatischer Aktivitäten haben wir eine gute Koordinierung zwischen den beiden Ländern in Bezug auf eine humanitäre Frage gesehen. Die tragischen Ereignisse, die wir im Sudan miterleben, haben Gelegenheiten für humanitäre Maßnahmen geschaffen. Die Überstellung von 65 iranischen Staatsbürgern aus dem Sudan war ein positives Ereignis, das im Rahmen der Zusammenarbeit der saudischen Behörden mit Iran stattfand. Ich muss den saudischen Amtsträgrn für ihre wertvolle Zusammenarbeit danken. Es war wirklich ein sehr kompliziertes Thema“, sagte er.
„Keine detaillierten Informationen“ über Festnahme von aserbaidschanischen Extremisten
Auf die Frage nach den jüngsten Berichten über die Verhaftung von Führern aserbaidschanischer Extremistengruppen in Iran sagte Kanani, er habe keine detaillierten Informationen zu diesem Thema und fügte hinzu, dass ungenaue Fragen nicht angesprochen werden sollten und die zuständigen Behörden Informationen liefern würden.
„Die verbreiteten Nachrichten sind manchmal nicht korrekt oder haben besondere Motive. Genaue Informationen hierzu liegen mir nicht vor. Im Allgemeinen wird jedoch jede Person – Iraner oder Ausländer –, die einen Verstoß begeht und gegen das Gesetz verstößt, natürlich ausnahmslos mit Maßnahmen der zuständigen Behörden rechnen müssen“, sagte er.
„Bösgläubigkeit“ der USA behinderte Gefangenenaustausch mit Iran
Kanani kommentierte den Gefangenenaustausch mit den Vereinigten Staaten und sagte, dass der Prozess nicht gut gelaufen sei, weil Washington in böser Absicht gehandelt habe.
„Der Prozess wurde lange Zeit durch einen Dritten fortgesetzt. Leider lief es aufgrund der Bösgläubigkeit der USA nicht gut. Wir betrachten es als ein menschliches Problem und hoffen auf praktische Maßnahmen auf der Gegenseite.“
Weg des Dialogs wird nicht ewig offen bleiben
Der iranische Diplomat sagte auch, dass die Tatsache, dass derzeit keine Verhandlungen zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit Iran von 2015 geführt würden, nicht die Stagnation oder Einstellung der diplomatischen Bemühungen bedeute.
„Der Weg der Diplomatie ist noch offen und der Austausch von Botschaften geht weiter. Ich betone, dass Iran bereit ist, die Gespräche abzuschließen und dabei seine roten Linien einzuhalten, aber der Weg des Dialogs wird nicht für immer offen bleiben“, sagte er.
Er beschwerte sich ferner darüber, dass die europäischen Länder, insbesondere die europäischen Unterzeichner des von den USA aufgegebenen Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplans (JCPOA), an Washingtons „falscher Politik“ in Bezug auf ihre Beziehungen zu Iran festgehalten hätten.
„Beziehungen sollten immer auf gegenseitigem Respekt und Interesse basieren. Es ist falsch, die Dinge von einer höheren Position aus zu betrachten, bestimmte politische Werte aufzuerlegen und bilaterale Beziehungen von bestimmten Themen abhängig zu machen, und Europa hat genau auf diese Weise gehandelt“, fügte er hinzu.
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