Nach einem Treffen der EU-Außenminister am Montag in Brüssel sagte Borrell vor Reportern: "Atomfragen sind komplex und heikel. Es hat einen Bericht über Anreicherung gegeben... doch es ist nur ein Bericht und ich weiß nicht, ob die Quelle zuverlässig ist".
Diese Angelegenheiten seien viel komplizierter, als man sich vorstellen könne, sagte der EU-Außenbeauftragte.
"Aus diesem Grund haben wir eine Überwachungsbehörde namens IAEA, die über alle erforderlichen Kapazitäten und technischen Kenntnisse verfügt, um Iran zu überwachen. Die IAEA sollte mich wissen lassen, worum es geht. Wir haben um Klärung dieses Berichts gebeten und sie werden uns innerhalb dieser Woche antworten", so Borrell weiter.
"Bis dahin werde ich es nicht kommentieren", sagte er weiter.
Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg behauptete am Sonntag in einem Bericht, „die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) versucht zu klären, wie Iran Uran auf eine Reinheit von 84 Prozent angereichert hat“. Der Bericht fügte hinzu, dass die IAEA-Inspektoren hochangereicherte Uranpartikel "innerhalb des Netzwerks von Rohren gefunden hätten, die Zentrifugen verbinden, die zur Trennung von Uranisotopen verwendet werden".
Iran wies den Bericht aber zurück. Im Gespräch mit der offiziellen iranischen Nachrichtenagentur IRNA sagte der Sprecher der iranischen Atomenergieorganisation Behrouz Kamalvandi am Sonntag, Bloombergs Bericht ziele darauf ab, die Realitäten zu verzerren.
Er fügte hinzu, dass die bloße Existenz einzelner Uranpartikel während des Anreicherungsprozesses, die auf über 60 Prozent Reinheit angereichert seien, nicht bedeute, dass Uran auf einen Reinheitsgrad von über 60 Prozent angereichert werde.
Kamalvandi wurde von der Nachrichtenagentur Fars News mit den Worten zitiert, dass das Vorhandensein solcher Partikel im Verlauf der Urananreicherung vollkommen normal sei und dann auftreten könne, wenn das Ausgangsmaterial, das in die Zentrifugenkaskaden eintrete, vorübergehend abnehme.
„Was zählt, ist das Endprodukt, und die Islamische Republik Iran hat nie mit einer Anreicherung von [Uran] auf einen Reinheitsgrad von über 60 Prozent begonnen“, so Kamalvandi.