Das Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte auf der Arabischen Halbinsel (CDHRAP) sagte in einer Erklärung, dass saudische Truppen an Bord gepanzerter Fahrzeuge am Montag Wohngebäude in der Stadt Hafar al-Batin, der Stadt al-Awamiyah und dem Dorf Umm al-Hamam in der Region Qatif gestürmt und zehn Personen verhaftet hätten.
Die Menschenrechtsorganisation fügte hinzu, dass die Einsatzkräfte die jungen Männer an einen unbekannten Ort gebracht hätten.
Saudi-Arabien hat die politisch motivierten Verhaftungen, Strafverfolgungen und Verurteilungen von friedlichen Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten, insbesondere in der Ostprovinz, verstärkt.
Die Provinz ist seit Februar 2011 Schauplatz friedlicher Demonstrationen. Die Demonstranten forderten Reformen, Meinungsfreiheit, die Freilassung politischer Gefangener und ein Ende der wirtschaftlichen und religiösen Diskriminierung der Region.
Die Proteste wurden mit Gewalt niedergeschlagen, wobei die Streitkräfte des Regimes die Sicherheitsmaßnahmen in der gesamten Provinz verstärkten.
Letzten Monat berichteten Social-Media-Aktivisten, dass die saudischen Streitkräfte den prominenten schiitischen Geistlichen Sheikh Hassan al-Khuwailidi festgenommen hatten, als die Behörden versuchten, einflussreiche Religionswissenschaftler zum Schweigen zu bringen und Pläne voranzutreiben, die darauf abzielen, das kulturelle Umfeld Saudi-Arabiens zu verwestlichen, das stark von der arabischen und islamischen Kultur beeinflusst wird.
Ende Dezember letzten Jahres verurteilten saudische Amtsträger den prominenten schiitischen Geistlichen Sheikh Kadhim al-Amri zu vier Jahren Gefängnis.
Die im Libanon ansässige Nachrichten-Website al-Ahed berichtete, dass der Geistliche – Sohn des verstorbenen Scheichs Muhammad al-Amri und einer der angesehensten religiösen Persönlichkeiten in der heiligen Stadt Medina – das Urteil am 24. Dezember erhalten habe.
Seit bin Salman 2017 Kronprinz und De-facto-Führer Saudi-Arabiens wurde, hat das Königreich Dutzende von Aktivisten, Bloggern, Intellektuellen und anderen, die als politische Gegner wahrgenommen werden, festgenommen und selbst angesichts internationaler Verurteilungen nahezu keine Toleranz für abweichende Meinungen gezeigt.
Infolgedessen wurden islamische Gelehrte hingerichtet, Frauenrechtlerinnen hinter Gitter gebracht und gefoltert, Meinungs-, Vereinigungs- und Glaubensfreiheit werden weiterhin verweigert.
In den letzten Jahren hat Riad auch seine Anti-Terror-Gesetze neu definiert, um Aktivismus zu bekämpfen.
Im Januar 2016 richteten die saudischen Behörden den schiitischen Geistlichen Sheikh Nimr Baqir al-Nimr hin, der ein ausgesprochener Kritiker des Riad-Regimes war. Nimr war 2012 in Qatif festgenommen worden.