Beschäftigte in zahlreichen Branchen demonstrieren für deutlich höhere Löhne. Landesweit wollen etwa Tausend Lehrerinnen und Lehrer die Arbeit niederlegen. Zahlreiche Schulen bleiben geschlossen. Auch Beschäftigte an Universitäten und Hochschulen streiken. Im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft PCS etwa 100.000 Mitglieder in 124 Regierungsbehörden zum Streik aufgerufen.
Für die kommenden Tage sind bereits die nächsten Streiks angekündigt: Am Freitag wollen die Lokführer die Arbeit niederlegen, am Montag und Dienstag das Pflegepersonal des Gesundheitsdienstes NHS sowie am Montag die Rettungskräfte.
Auch in Frankreich ebbt die Protestwelle gegen die Rentenreform von Präsident Macron nicht ab und hat das Land lahmgelegt.
Im ganzen Land fallen Bahnen, Busse und Flüge aus und in zahlreichen Schulen auch der Unterricht.
Aus Protest fuhren die Beschäftigten des Energiekonzerns EDF die Stromproduktion herunter, zu Stromausfällen führte dies jedoch nicht. Auch die Belegschaften in Raffinerien und Treibstoffdepots des Energiekonzerns Total Energies legten zu großen Teilen die Arbeit nieder. An etwa 200 Orten sind Demonstrationen geplant. 11.000 Sicherheitskräfte sollen Ausschreitungen verhindern, davon allein 4.000 in Paris.
Als Folge der Rentenreform und der Protestwelle sanken Macrons Umfragewerte um fünf Prozent, demnach kommt er derzeit auf eine Zustimmung von nur 36 Prozent. Fast zwei Drittel der Bevölkerung machten in Umfragen die Regierung für die Streiks und die Lähmung des öffentlichen Lebens verantwortlich.
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