AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Dienstag

24 Januar 2023

18:26:06
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Erdogan an Schweden: Keine Unterstützung für Nato-Mitgliedschaft nach Koranschändung

Die Türkei hat Schweden damit gedroht, seinen Antrag auf Mitgliedschaft im US-geführten Militärbündnis der NATO abzulehnen, als Reaktion auf Stockholms jüngste Duldung der Schändung des Heiligen Koran vor der türkischen Botschaft auf schwedischem Boden.

„Diejenigen, die solche Blasphemie vor unserer Botschaft zulassen, können nicht länger mit unserer Unterstützung für ihre Nato-Mitgliedschaft rechnen“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede nach einer Kabinettssitzung am Montag.

Die Äußerungen kamen, nachdem Rasmus Paludan, ein berüchtigter extremistischer dänischer Politiker, der auch die schwedische Staatsbürgerschaft besitzt, von der Regierung seines Landes die Erlaubnis erhalten hatte, am Samstag das heilige Buch der Muslime vor der türkischen diplomatischen Vertretung in Stockholm zu verbrennen.

Paludan wurde von der schwedischen Polizei beschützt, während er das Sakrileg beging, das die Schleusen des Protests seitens der muslimischen Länder der Welt geöffnet hat.

Erdogan kritisierte Schweden dafür, dass es „Feinde des Islam“ und „Mitglieder terroristischer Organisationen“ liebt, ein Hinweis auf die Anti-Ankara-Gruppen, denen von Schweden Asyl gewährt wurde.

„Wenn Sie Mitglieder terroristischer Organisationen und Feinde des Islam so sehr lieben und schützen, dann raten wir Ihnen, deren Unterstützung für die Sicherheit Ihres Landes zu erbitten“, sagte das türkische Staatsoberhaupt.

Schweden reagierte mit äußerster Zurückhaltung auf Erdogans Äußerungen.

„Ich kann die Erklärung heute Abend nicht kommentieren. Zuerst möchte ich genau verstehen, was gesagt wurde“, sagte Außenminister Tobias Billström der schwedischen Nachrichtenagentur TT.

Erdogan hat die Unterstützung der Türkei für Schwedens NATO-Beitritt von dessen Auslieferung jener Elemente abhängig gemacht, die Ankara der Beteiligung an Terrorakten gegen die Türkei oder einem gescheiterten Staatsstreich gegen den türkischen Staat im Jahr 2016 beschuldigt.

Um die Türkei zu besänftigen, hat Schweden seine Amtsträger zu einer Reihe von Besuchen nach Ankara geschickt.

Die Reisen haben jedoch die Wut der Türkei über die Schändung in der Nähe ihrer diplomatischen Vertretung nicht gemildert, da Ankara den schwedischen Botschafter wegen der Blasphemie vorgeladen und sogar einen geplanten Besuch des schwedischen Verteidigungsministers in der türkischen Hauptstadt abgesagt hat.

Schwedische Führer haben Paludans Vorgehen verurteilt, aber die breite Definition der Meinungsfreiheit ihres Landes verteidigt.

„Ich möchte allen Muslimen mein Mitgefühl aussprechen, die beleidigt sind von dem, was heute in Stockholm passiert ist“, twitterte Ministerpräsident Ulf Kristersson am Samstag.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat selbst die Blasphemie als "Meinungsfreiheit" verteidigt.

Schweden hatte sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinem Nachbarn Finnland um den Beitritt zum Militärbündnis beworben. Damit der Beitritt vollzogen werden kann, müssen allerdings alle 30 Mitglieder des Bündnisses ihren Segen geben.


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