Der iranische und der russische Präsident diskutierten am Donnerstag in einem vom Kreml initiierten Telefongespräch über bilaterale Beziehungen und regionale Entwicklungen.
Während des Telefongesprächs betonte Raisi die Notwendigkeit, die bilaterale Zusammenarbeit und Koordination in verschiedenen Bereichen zu verstärken. Als „positiv und konstruktiv“ bezeichnete er auch die Vereinbarungen der beiden Länder zum Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Transit.
Putin seinerseits sagte, Moskau sei bereit, die Zusammenarbeit mit Teheran sowohl im Energie- als auch im Transitbereich zu verstärken.
Iran und Russland arbeiten daran, den Nord-Süd-Korridor voranzutreiben, der den Transport erleichtern und die Transportzeit erheblich verkürzen wird.
Im Jahr 2002 unterzeichneten Russland, Iran und Indien ein Abkommen für den Internationalen Nord-Süd-Transportkorridor (INSTC), ein 7.200 km langes multimodales Netzwerk aus Schiffen, Schienen und Straßen für den Güterverkehr zwischen Indien, Iran, Afghanistan, Aserbaidschan, Russland, Zentralasien und Europa.
Der INSTC wird als wegweisend angesehen, der die Entfernung verkürzen und die Transportkosten von Südasien nach Europa durch Iran und Russland senken und möglicherweise als Alternative zum Suezkanal für den Ost-West-Handel dienen wird.
Bedeutung des Astana-Formats
Die beiden Führer erörterten während des Gesprächs auch die Situation in Syrien. Raisi betonte, dass Iran die Lösung der Syrienkrise durch das Astana-Format unterstützt.
Putin hob auch die Rolle der Astana-Gespräche bei der Lösung des Syrienkonflikts hervor und stellte fest, dass sich alle Seiten für das Format einsetzen.
Iran und Russland als Verbündete der syrischen Regierung sowie die Türkei, die sich auf die Seite der Opposition stellt, haben im Januar 2017 den Friedensprozess von Astana ins Leben gerufen, um den Syrien-Konflikt durch die Beteiligung der syrischen Regierung und der syrischen Opposition zu beenden.
Die Staats- und Regierungschefs Russlands und Irans einigten sich auch darauf, „Kontakte auf verschiedenen Ebenen aufrechtzuerhalten“, teilte der Pressedienst des Kreml mit, berichtete TASS.
Das letzte Telefongespräch findet ein Jahr nach Raisis zweitägigem Besuch in Moskau statt. Nach seiner Ankunft in Teheran am 21. Januar 2022 sagte Raisi gegenüber Reportern, dass während der Reise „grundlegende Vereinbarungen“ über den Ausbau umfassender bilateraler Beziehungen getroffen wurden.