Hossein Amir-Abdollahian sagte am Dienstagnachmittag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu: „Wir haben die Vereinbarung zur Aufhebung der Sanktionen mit den türkischen Verantwortungsträgern besprochen, und Herr Cavusoglu hält auch daran fest, und er tauscht sich diesbezüglich immer mit mir aus. Unser Eindruck ist, dass, wenn die amerikanische Seite aufhört, widersprüchliche Aussagen zu machen, und keine neuen Bedingungen für das Abkommen - JCPOA - stellt, und sich realistisch verhält, ist eine Einigung in Reichweite."
In Bezug auf seine Gespräche mit dem Präsidenten und dem Außenminister der Türkei sagte Amir-Abdollahian, dass bei diesen Treffen neben internationalen und regionalen Fragen auch bilaterale politische, wirtschaftliche und kulturelle Fragen erörtert wurden und dass das umfassende Programm der strategischen Zusammenarbeit zwischen Iran und der Türkei so schnell wie möglich umgesetzt werden sollte. Er hob hervor, dass dieses Abkommen während des letzten Besuchs von Recep Tayyip Erdogan in Iran unterzeichnet wurde.
Zu regionalen Themen sagte Amir-Abdollahian: "Wir sind in ständigem Austausch und Konsens mit unseren Brüdern in der Türkei. Wir freuen uns, dass sich die Beziehungen zwischen Damaskus und Ankara ändern und dass die Bemühungen, welche die Islamische Republik Iran vor Jahren begonnen hat, Früchte tragen."
Der iranische Außenminister betonte: "Wir betrachten jeden Fortschritt in den Beziehungen zwischen Damaskus und Ankara als eine Maßnahme im Interesse der Region. Aufgrund ihrer engen Beziehungen zu beiden Ländern wird die Islamische Republik alle Anstrengungen unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen."
Zu den Entwicklungen in der Ukraine sagte er: "Die Position der Islamischen Republik Iran wurde auf höchster Ebene dargelegt. Wir sind gegen Krieg und bestehen auf einer politischen Lösung."
Er kritisierte die falschen Narrative (Erzählungen) einiger westlicher Länder bezüglich Iran und der Krise der Ukraine und wies diese zurück.
Außerdem sagte er im Hinblick auf Afghanistan und die Entwicklungen in diesem Land, dass die Entscheidungen der vorläufigen Regierung, Frauen und Mädchen Bildung und Arbeit zu verweigern, im Widerspruch zur islamischen Lehre stehe und Iran betone, dass die Bildung einer integrativen Regierung in Afghanistan notwendig sei und dies die politische Lösung sei, die diesem Land helfen könne.
Amir-Abdollahian sagte zu den Verhandlungen über die Kaukasus-Frage: "Wir glauben, dass die Wahrung der territorialen Integrität der Länder ein grundlegendes Prinzip ist und keine geopolitischen Änderungen in der Region oder territoriale Teilungen vorgenommen werden sollten. Offene Transportwege zwischen den Ländern der Region sind eines der wichtigen Themen in diesem Bereich, die wir als Grund für das Aufblühen des Handels und die Stabilisierung der Sicherheit in dieser Region ansehen."