Damit wurde bereits nach elf Monaten das Ergebnis des gesamten Jahres 2021 von gut 1,4 Milliarden Euro übertroffen, wie aus Reuters am Dienstag vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. „Deutschland ist nach wie vor Irans wichtigster Handelspartner in Europa“, hatte die Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer kurz vor dem Jahreswechsel geschrieben.
Dies geschieht, während der Handel Irans mit europäischen Ländern in den letzten Jahren auf ein historisch niedriges Niveau gesunken ist, hauptsächlich aufgrund US-amerikanischer Sanktionen, darauf abzielen, Geschäfte von Nicht-US-Unternehmen mit Iran zu unterbinden. Zudem versuchten einiger Elemente in der deutschen Regierung in den letzten Monaten zur Unterstützung der Proteste und Unruhen in Iran, die deutsch-iranischen Handelsbeziehungen einzuschränken.
Die deutsche Bundesregierung hat am 23. Dezember angekündigt, staatliche Maßnahmen zur Förderung des Iran-Geschäfts auszusetzen.
Eine im vergangenen Monat von der iranischen Nachrichtenagentur IRNA veröffentlichte Analyse zeigt, dass deutsche Exporteure und Unternehmen die Hauptlast der Anti-Iran-Politik der Regierung in Berlin tragen würden.
„Anstatt Iran zu schaden, werden die jüngsten Entscheidungen Berlins, die Handelsbeziehungen mit dem Iran zu beschränken, zu weiteren Verlusten für die Wirtschaft dieses Landes führen“, heißt es in dem Bericht.
Die deutsche Wirtschaft exportierte in der Vergangenheit vor allem chemische Produkte, Maschinen und Nahrungsmittel nach Iran. Umgekehrt importierte Deutschland hauptsächlich Nahrungsmittel aus Iran. Die iranischen Exporte nach Deutschland summierten sich in den ersten elf Monaten 2022 auf knapp 278 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang um 2,9 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021.
Iran hatte sich 2015 im Rahmen des Atomabkommens - JCPOA - bereiterklärt, Teile seines Atomprogramms zu beschränken. Im Gegenzug sollten westliche Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden. 2018 stiegen die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem internationalen Abkommen aus und verhängten neue Sanktionen, die auch auf Drittstaaten und deren Unternehmen wirken. Das hatte die deutschen Warenausfuhren in das Land in den vergangenen Jahren gedämpft.
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