In einem Telefonat am Sonntag sagte der mutmaßliche künftige Premierminister des israelischen Regimes dem bahrainischen Kronprinzen, dass die beiden Seiten „große Chancen“ hätten und dass er erwarte, dass die direkte Kommunikationslinie zwischen ihnen fortgesetzt werde.
Laut The Times of Israel berichtete Netanjahus Büro, dass „der Kronprinz Bahrains Wunsch zum Ausdruck brachte, die Beziehungen zwischen den Ländern zu erweitern und zu vertiefen und die bilaterale Zusammenarbeit auf ein neues Niveau zu heben“.
Nachdem Netanjahu die Wahlen gewonnen hatte, während er wegen Korruption und politischer Dysfunktion angeklagt ist, sagte der diplomatische Berater des Königs von Bahrain, Scheich Khalid bin Ahmed Ale Khalifa, am 6. November: „Bahrain hat ein Abkommen mit Israel, Teil des Abraham-Abkommens, und wir halten an unserer Vereinbarung fest und wir erwarten, dass sie in der gleichen Richtung fortgesetzt und unsere Partnerschaft gemeinsam weiter ausgebaut wird“.
Im September 2020 unterzeichnete Netanjahu während einer offiziellen Zeremonie, die vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus veranstaltet wurde, Normalisierungsabkommen mit dem emiratischen Außenminister Scheich Abdullah bin Zayed Al Nahyan und dem Außenminister von Bahrain, Abdullatif Al Zayani. Der Sudan und Marokko folgten später im selben Jahr.
Hochrangige israelische Politiker, darunter der frühere Premierminister Naftali Bennett und der Minister für militärische Angelegenheiten Benny Gantz, besuchten kürzlich im Februar Manama. Bennetts Reise war der erste Besuch eines israelischen Ministerpräsidenten, seit Manama und Tel Aviv im Rahmen der von den USA gesponserten Normalisierungsabkommen Beziehungen aufgenommen haben.
Gantz wurde von mehreren hochrangigen Militärs begleitet, darunter dem israelischen Marinechef Admiral David Saar Salama. Gantz und sein bahrainischer Amtskollege Abdulla bin Hasan Al Nuaimi unterzeichneten einen Sicherheitspakt.
Ende September traf der ehemalige israelische Außenminister Yair Lapid am Flughafen von Manama ein, um als ranghöchster Beamter des Regimes das Land am Persischen Golf seit der Aufnahme formeller Beziehungen zu besuchen.
Während der Reise unterzeichneten Israel und Bahrain Vereinbarungen zur Zusammenarbeit in den Bereichen Medizin, Gesundheitswesen, Sport sowie Wasser- und Umweltschutz. Tel Aviv eröffnete auch eine Botschaft in Bahrain.
Es wird angenommen, dass Bahrain und das israelische Regime im Laufe der Jahre verdeckte Verbindungen zu Sicherheit und Verteidigung unterhalten haben.
Bahrains wichtigste Oppositionsgruppe al-Wefaq und der oberste Geistliche des Königreichs, Sheikh Isa Qassim, lehnen den Schritt ab und haben wiederholt den Normalisierungsschritt der Ale-Khalifah-Dynastie verurteilt und bekräftigt, dass es dem Deal an Legitimität fehle.
Seit Beginn eines Volksaufstands Mitte Februar 2011 finden in Bahrain regelmäßig Demonstrationen statt. Die Teilnehmer fordern, dass das Ale-Khalifah-Regime die Macht abgibt und ein gerechtes System etabliert, das alle Bahrainer repräsentiert.
Die Demonstrationen nahmen jedoch seit der Ankündigung der Annäherung an das israelische Regime zu, wo Bahrain Zeuge von Massenprotesten der Bevölkerung wurde, die eine solche Normalisierung anprangerten und ablehnten.
In der Zwischenzeit hat Manama große Anstrengungen unternommen, um die öffentliche Empörung gegen die Normalisierung mit dem israelischen Regime zu unterdrücken, das zu seiner langen Liste von Menschenrechtsverletzungen seit der Zunahme der politischen Unterdrückung im Jahr 2011 hinzukommt.