Einem Bericht des Nachrichtendienstes des iranischen Ölministeriums vom Samstag zufolge hatten Iran und die Türkei einen Tag zuvor in Ankara Gespräche auf Ministerebene geführt, um die Verlängerung eines 25-jährigen Gasliefervertrags oder die Ausarbeitung eines neuen Abkommens zu erörtern, das es Iran ermöglichen könnte, die Lieferungen in die Türkei nach 2026 zu erhöhen.
Der Bericht der Nachrichtenagentur Shana besagt, dass der iranische Ölminister Javad Oudschi hochrangige Minister und Beamte der türkischen Regierung getroffen habe, um Schlüsselfragen der Energiekooperation zwischen den beiden Ländern zu erörtern.
Ein Hauptdiskussionspunkt sei die Errichtung einer neuen Gasexportpipeline über die Grenze zwischen Iran und der Türkei.
Die beiden Länder besprachen eine Senkung der türkischen Zölle auf Importe petrochemischer Produkte aus Iran, fügte der Bericht hinzu.
Die Türkei ist für fast 9 Milliarden Kubikmeter ihres Erdgasbedarfs pro Jahr auf Iran angewiesen. Ankara hat angedeutet, dass es bereit sein wird, die Importe aus Iran zu erhöhen, wenn die beiden Länder einen nachhaltigen Rahmen in Preis- und Kapazitätsfragen erreichen können.
Der frühere CEO der Nationalen Iranischen Gas-Gesellschaft, Hamid Reza Araqi, sagte jedoch am Samstag, dass es unwahrscheinlich sei, dass Iran und die Türkei einen neuen Gasversorgungsmechanismus ausarbeiten, der eine Steigerung der iranischen Gasexporte in die Türkei ermöglichen könnte.
Araqi sagte der halboffiziellen Nachrichtenagentur ISNA, dass ein Haupthindernis für die Erhöhung der Gaslieferungen in die Türkei die wachsende Inlandsnachfrage nach Erdgas in Iran sei.
Er erklärte, dass Iran aufgrund besserer Preisvereinbarungen und der Tatsache, dass der Irak in den kommenden Jahren einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Erdgas verzeichnen werde, versuchen könnte, seine Gasexporte eher in das arabische Land als in die Türkei zu steigern.