Der britische Finanzminister Kwasi Kwarteng musste vergangene Woche nach weniger als sechs Wochen im Amt seinen Stuhl räumen. Premierministerin Liz Truss entließ ihn nach einem Krisentreffen, wie Kwarteng inzwischen selbst bestätigte.
Seit Kwarteng Ende September Details zu Steuerplänen bekanntgegeben hatte, die über Schulden finanziert werden sollten, war es zu Turbulenzen an den Finanzmärkten gekommen, da es Zweifel an der Finanzierbarkeit gab.
Nun ist auch die britische Innenministerin Suella Braverman zurückgetreten. Als Grund für ihre Entlassung nannte Kwasi Kwarteng einen Fehler: Sie habe ein offizielles Regierungsdokument über einen persönlichen E-Mail-Account verschickt. "Ich habe einen Fehler gemacht, ich übernehme die Verantwortung, ich trete zurück", schrieb sie an Regierungschefin Liz Truss.
Laut der Süddeutschen Zeitung kritisierte Braverman in dem Schreiben jedoch auch den Kurs der Regierung: Wichtige Versprechen an die Wähler seien gebrochen worden und sie habe "große Bedenken hinsichtlich des Bekenntnisses dieser Regierung zu unserem Wahlprogramm".
Liz Truss verliert damit das zweite Kabinettsmitglied innerhalb von sechs Tagen.
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