AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : PARSTODAY
Samstag

15 Oktober 2022

20:45:32
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Putin kritisiert Äußerungen des französischen Präsidenten über Berg-Karabach

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Kommentare des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Rolle Moskaus im jahrzehntelangen Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Region Berg-Karabach als „inakzeptabl“ kritisiert.

In einem Kommentar gegenüber dem französischen Fernsehen beschuldigte Macron am Mittwoch Russland, den Kaukasus zu „destabilisieren“ und „zu versuchen, dort Unordnung zu schaffen“.

Die Äußerungen des französischen Führers „zeigen einen Mangel an Verständnis für den Verlauf des Konflikts“, sagte Putin während eines Treffens der Führer der Mitglieder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten in Kasachstan.

Er fügte hinzu, dass „Russland immer aufrichtig versucht habe, alle Konflikte zu lösen, einschließlich Fragen im Zusammenhang mit Karabach.“

Putin sagte dann,  die Führer Armeniens und Aserbaidschans seien in Russland zu Gesprächen „jederzeit an jedem Ort“ willkommen.

Er fügte weiter hinzu,  es werde  in Zukunft eine Gelegenheit geben, die Angelegenheit mit dem französischen Präsidenten zu „diskutieren“.

Im Gespräch mit dem Fernsehsender France 2 behauptete Macron, Russland habe in den letzten Monaten Spannungen zugunsten Aserbaidschans geschürt.

„Was in den letzten zwei Jahren an der Grenze passiert ist ... 5.000 russische Soldaten sind angeblich dort, um die Grenze zu garantieren, (aber) die Russen haben diesen mehrere Jahrhunderte alten Konflikt genutzt und das Spiel Aserbaidschans mit türkischer Komplizenschaft gespielt, um  Armenien zu schwächen, sagte Macron. „Siehst du, was passiert? Es ist ein Versuch Russlands, zu destabilisieren. Dieses Land will im Kaukasus Unordnung stiften, um uns alle zu destabilisieren.“

Macron hat sich letzte Woche mit Staats- und Regierungschefs Aserbaidschans, Armeniens und der EU-Mitgliedsländer zusammengesetzt, um über die  Friedenschancen  zwischen Baku und Eriwan zu sprechen. Ziel des einstündigen Treffens in der tschechischen Hauptstadt Prag war es, eine Einigung zu erzielen, wonach eine zivile EU-Mission an die Grenze der Länder reisen wird.

Das aserbaidschanische Außenministerium reagierte jedoch am Freitag verärgert auf Macrons „inakzeptable und voreingenommene“ Äußerungen und bestand darauf, dass „Aserbaidschan gezwungen ist, die Vermittlungsbemühungen Frankreichs zu überdenken“.

Unterdessen trafen sich am Freitag die Außenminister Russlands, Armeniens und Aserbaidschans zu Friedensgesprächen in der kasachischen Hauptstadt Astana.

Sie diskutierten gemeinsame Bemühungen um die Normalisierung der aserbaidschanischen-armenischen Beziehungen.

Berg-Karabach ist international als Teil Aserbaidschans anerkannt, wurde aber von ethnischen Armeniern besiedelt.