Seit der Machtübernahme der Taliban seien 32 ehemalige Ortskräfte, aus unterschiedlichen Gründen besonders gefährdete Personen oder Familienangehörige ums Leben gekommen, während sie auf eine Aufnahme durch Deutschland warteten, berichtete der "Spiegel" am Samstagabend unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger.
Darin gaben das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium 32 Todesfälle bekannt. Bei 15 handele es sich um einen natürlichen Tod oder um einen tödlichen Unfall. Neun Menschen seien bei Anschlägen getötet worden, einer habe sich das Leben genommen. Die anderen Tode seien ungeklärt.
Wie die deutschen Regierungsverantwortlichen behaupteten, gebe es in keinem der Fälle einen Hinweis, dass die Menschen wegen ihrer Tätigkeit für das deutsche Einsatzkontingent zu Tode gekommen sind.
Zuvor hat die Bundesregierung mehr als 36.000 Aufnahmen für ehemalige afghanische Ortskräfte und weitere besonders gefährdete Menschen zugesagt. Einige Abgeordnete kritisierten den Evakuierungsprozess und forderten seine Beschleunigung.
Trotz ihrer Versprechungen haben einige Länder, darunter Kanada, die USA und Großbritannien, die Aufnahme afghanischer Staatsbürger und -bürgerinnen eingestellt.
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