General Igor Konaschkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, teilte gestern (Samstag) dazu mit: Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat den Befehlshaber der russischen Luftwaffe, General Surowikin, zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Landes in der Ukraine ernannt. Surowikin soll nun die "militärische Spezialoperation" führen.
Der 55-jährige Surowikin gilt als Offizier mit breiter Erfahrung in Kriegen, etwa in Syrien und davor in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus.
Laut "ORF" kommt Schoigu damit nach Meinung von Kommentatoren seinen Kritikern entgegen, die angesichts von Niederlagen eine Neuaufstellung der Truppen gefordert hatten. Die Lage war zuletzt von kremlnahen Militärbloggern als chaotisch und katastrophal beschrieben worden.
Der Austausch des Kommandeurs in der Ukraine, der ungewöhnlicherweise öffentlich gemacht wurde, folgt auf eine Reihe von Niederlagen der russischen Armee. Militärexperten nennen dabei die Explosion eines Lastwagens auf dem Autobahnabschnitt der Krim-Brücke, die den Krieg zwischen Russland und der Ukraine in eine neue Phase gebracht hat.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kündigte im Namen des russischen Präsidenten Wladimir Putin die Bildung einer Regierungskommission zur Untersuchung dieses Vorfalls an.
Bei der Explosion auf der Krim-Brücke waren am Samstag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Vermutlich handelt es sich dabei um die Insassen eines Autos, das sich neben dem Lastwagen, der explodiert sein soll, befunden hat.
Auch der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Beziehungen der russischen Duma wies auf die Äußerungen der Kiewer Verantwortungsträger hin und erklärte: Die Reaktion der Ukraine auf die Explosion der Krimbrücke lasse keinen Zweifel an der Beteiligung des Landes an diesem Anschlag.
Die Nachrichten deuten darauf hin, dass Russland nach der Bombenexplosion auf der Krim-Brücke alle Flughäfen im Süden des Landes geschlossen hat.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Explosion auf der der Krim-Brücke werde die Versorgung der russischen Streitkräfte in der Ukraine nicht beeinträchtigen und die Versorgung auf dem Land-, Luft- und Seeweg gehe weiter.
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