Die Explosion traf das Bildungszentrum Kadsch in Dasht-e-Barchi, einem überwiegenden Hazara-Viertel westlich der afghanischen Hauptstadt. Das wurde von der Stadtpolizei und dem Innenministerium bestätigt. Die Hazara sind eine ethnische Minderheit, die in früheren Angriffen unter anderem von der Terrorgruppe IS zum Ziel genommen wurde.
Die genauen Zahlen der Opfer wurden nicht veröffentlicht. Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Abdul Nafy Takor, wurden Sicherheitsteams zum Tatort entsandt, um den Vorfall zu untersuchen.
Berichten zufolge fand zum Zeitpunkt des Angriffs eine Aufnahmeprüfung statt. Mehrere Männer griffen das Zentrum an, berichteten lokale Medien, wobei eine Person Berichten zufolge einen Sprengstoffgürtel in einem Klassenzimmer zur Detonation brachte.
Der Angriff, der bisher von keiner Seite reklamiert wurde, ist der jüngste in einem kontinuierlichen Strom von Gewalt seit der Machtergreifung der Taliban in Afghanistan vor etwas mehr als einem Jahr.
Der Polizeisprecher von Kabul, Khalid Zadran, sagte, der Angriff, der in einem privaten Nachhilfezentrum stattfand, in dem die Prüfung veranstaltet wurde, beweise „die unmenschliche Grausamkeit und den Mangel an moralischen Standards des Feindes“.
Der Sprecher sagte, die Zahl der Todesopfer werde wahrscheinlich steigen.
Darüber hinaus zitierten Quellen einen Arzt des Ali-Dschinah-Krankenhauses mit der Aussage, dass 23 Menschen getötet und mehr als 36 verletzt wurden. Eine Taliban-Quelle sagte, die Zahl der getöteten Menschen belief sich auf 33 Menschen, darunter Studentinnen.
Laut einem Augenzeugen, Taiba Mehtarkhil, waren viele der Opfer junge Frauen. Sie sagte CNN, sie sei ins Zentrum gegangen, um nach ihrer Freundin zu suchen, nachdem sie die Nachricht von dem Angriff gehört habe und wurde mit Szenen des Chaos und der Verzweiflung konfrontiert.
„Ich sah Eltern, andere Familienmitglieder der Kadsch -Schüler, die schrien und auf und ab rannten“, sagte sie.
„Einige versuchten, medizinische Notfallversorgung für ihre Angehörigen zu erreichen, und andere suchten nach ihren Söhnen und Töchtern. Ich habe etwa 20 Tote und viele weitere Verwundete mit eigenen Augen gesehen.“
Ein Anwohner, Ghulm Sadiq, sagte, er sei zu Hause gewesen, als er ein lautes Geräusch hörte und nach draußen ging und sah, wie Rauch aus dem Zentrum aufstieg.
„Meine Freunde und ich konnten etwa 15 Verwundete und 9 Tote von der Explosionsstelle wegbringen … andere Leichen lagen unter Stühlen und Tischen im Klassenzimmer“, sagte Sadiq.
"Ein großes Verbrechen"
Taliban-Sprecher Zabiullah Mujahid verurteilte den Angriff am Freitag in einem Tweet.
„Das Islamische Emirat Afghanistan bezeichnet den Angriff auf das Kadsch-Ausbildungszentrum im 13. Bezirk von Kabul als schweres Verbrechen, verurteilt ihn auf das Schärfste und spricht den Familien der Opfer dieses Vorfalls sein tiefstes Mitgefühl aus.“
Unterdessen twitterte UNICEF am Freitag und sagte: „Gewalt in oder um Bildungseinrichtungen ist niemals akzeptabel. Solche Orte müssen Oasen des Friedens sein, wo Kinder lernen, mit Freunden zusammen sein und sich sicher fühlen können, während sie Fähigkeiten für ihre Zukunft aufbauen. Kinder und Jugendliche sind nicht und dürfen niemals Ziel von Gewalt sein.“
Die Terrorgruppe IS – ein Top-Rivale der Taliban – hat zuvor Moscheen und Gläubige bei Terroranschlägen angegriffen.
Bei einer Reihe von Terroranschlägen im ganzen Land sind in den vergangenen Wochen Dutzende Menschen ums Leben gekommen.
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