Im Gespräch mit dem katarischen Nachrichtensender "Al Jazeera" sagte Borrell am Freitagabend: Die Vorschläge, die wir zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran gemacht haben, werden auf dem Tisch bleiben, bis wir zu den Verhandlungen zurückkehren.
Zuvor hatte Borrells Sprecher Peter Stano gesagt, dass noch Zeit sei, eine endgültige Einigung zu erzielen. Das Erreichen der Ziellinie hänge von den notwendigen Schritten der Diskussionsteilnehmer ab, fügte er hinzu.
Er verwies dann auf Borrells Erklärung nach dem informellen Treffen der Außenminister der EU-Mitgliedstaaten und sagte, es sei nicht zu erwarten, dass es in dieser Woche zu einer wesentlichen Änderung in den Verhandlungen über die Aufhebung der Sanktionen kommen werde. Es bestehe jedoch keine direkte Verbindung zwischen seinem (Borrells) Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen oder irgendeiner anderen Person, die an den Verhandlungen zur Erzielung einer endgültigen Einigung teilnehme.
Er wies auf den von der Europäischen Union vorgeschlagenen Kompromissvorschlag hin und sagte: Es ist noch Zeit [für eine Einigung], und wir befinden uns in einer Situation, in der wir der endgültigen Einigung relativ nahe sind, aber um die Endphase zu erreichen, müssen die Teilnehmer die notwendigen Schritte in Bezug auf den Vorschlag unternehmen, der auf dem Tisch liegt.
Nach monatelangen intensiven Gesprächen haben die Verhandlungen über die Aufhebung der Sanktionen einen Punkt erreicht, an dem das endgültige Abkommen in kürzester Zeit erreicht werden kann, wenn die Vereinigten Staaten die Anforderungen zum Abschluss eines stabilen und zuverlässigen Abkommens akzeptieren.
Die iranische Führung fordert Garantien dafür, dass nicht in Zukunft ein US-Präsident wieder das Abkommen aufkündigt und neue Sanktionen verhängt.
Deutschland, Großbritannien, Frankreich, China, Russland, der Iran und – als indirekt Beteiligte – die USA hatten Anfang August die Atomgespräche in Wien nach monatelanger Unterbrechung wieder aufgenommen.
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