Mit Hinweis auf die Reaktion des iranischen Analytikers Mohammad Marandi schrieb Ulyanov am Montagabend auf Twitter: "Es ist klar, dass Iran Lücken und Unklarheiten nicht akzeptieren wird. Ich bin mir nicht sicher, ob die EU vergessen hat, wer für die aktuelle Situation verantwortlich ist."
Trotz der Komplexität der internationalen Beziehungen hätten die Teilnehmer an den Wiener Gesprächen bisher Pragmatismus gezeigt, fügte er hinzu.
Am Montag erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, dass er weniger zuversichtlich über die Konvergenz des Prozesses zur Atomverhandlungen für die Rückkehr der USA zum gemeinsamen umfassenden Aktonsplan JCPOA sei.
Borrell sagte: „Wenn das Ziel es ist, schnell eine Einigung zu erreichen, wird es nicht passieren." Die Chancen auf eine Einigung zwischen Teheran und den Weltmächten sind geschwunden.
Marandi reagierte aber auf die Äußerungen Borrells und schrieb auf Twitter: Borrell ist ein Verbündeter der Vereinigten Staaten und vergisst, dass der Grund für diese Verhandlungen die Verletzung des JCPOA durch den Westen und die im Rahmen des maximalen Drucks verhängten Sanktionen sind, die gegen iranische Bürger gerichtet sind, obwohl Iran vollständig am Abkommen festgehalten hat.
Am 15. August gab die Islamische Republik Iran ihre schriftliche Antwort auf den von Europa vorgeschlagenen Text bekannt, in der der Weg zur Wiederaufnahme der vollständigen Umsetzung des JCPOA dargelegt wurde. Darin hieß es auch: "Wenn die amerikanische Antwort realistisch und flexibel ist, wird es eine Einigung geben."
Am 24. August legten die USA der Europäischen Union ihre Stellungnahme vor.
Am Freitag den 2. September gab der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, die Übermittlung der Kommentare der Islamischen Republik zur Reaktion der USA auf den Entwurf eines Abkommens über die mögliche Aufhebung der Sanktionen bekannt und sagte, der vorgelegte Text habe einen konstruktiven Ansatz mit dem Ziel, die Verhandlungen abzuschließen.
Die Delegation der Islamischen Republik Iran betonte, dass es notwendig sei, eine Einigung zu erzielen, welche die Stabilität der Aufhebung von Sanktionen in gewisser Weise gewährleiste, und dass das Thema auch in Zukunft kein Druckmittel gegen Iran bleiben dürfe. Iran strebe ein Abkommen an, in dem die wirtschaftlichen Vorteile für die Menschen gesichert seien, und die illegalen Beschränkungen des Außenhandels und des Ölverkaufs beseitigt werden.