Hintergrund ist, dass die internationale Sorge um das ukrainische AKW Saporischschja gewachsen ist. Das seit März von Russland besetzte AKW Saporischschja sowie dessen Umgebung waren in den vergangenen Wochen immer wieder beschossen worden.
Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, die Anlage bewusst unter Beschuss zu nehmen. Moskau bat deshalb die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) um Untersuchungen vor Ort.
Der IAEA- Generaldirektor Rafael Grossi hatte am Freitag erklärt, dass die physische Unversehrtheit des Kernkraftwerks Saporischschja mehrfach verletzt worden sei.
Am Donnerstag traf ein Expertenteam der IAEA im größten Atomkraftwerk Europas ein. Das 14-köpfige Team soll die Sicherheit der Anlage überprüfen.
Das Kernkraftwerk ist erneut vom Netz genommen worden. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte am Samstag mit, die Verbindung zwischen der letzten verbleibenden Hauptstromleitung des Kraftwerks und dem Versorgungsnetz sei unterbrochen worden.
Angesichts der weltweiten Sorgen hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seine Vermittlung angeboten. Wie das Präsidialamt in Ankara mitteilte, hob Erdogan hervor, dass die Türkei in dem Konflikt “eine Vermittlerrolle” einnehmen könne, “wie sie es bereits beim Abkommen über das Getreide getan” habe.
Am 22. Juli 2022 hatten Russland und die Ukraine mit den Vereinten Nationen und der Türkei eine Lösung für die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland Ukraine vereinbart. Sowohl Russland als auch die Ukraine unterzeichneten in Istanbul getrennt voneinander entsprechende Vereinbarungen unter Vermittlung von UN-Generalsekretär António Guterres. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt.
Nun bietet Erdogan eine ähnliche Rolle beim umkämpften Atomkraftwerk an.
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