Ein veröffentlichtes Video von Macrons Besuch in Oran zeigt, dass Leibwächter Macron in ein Auto steckten, als die dort anwesende Menschenmenge „Lang lebe Algerien“ sang.
Diesem Bericht zufolge brach Macron nach diesen öffentlichen Protesten sein Besuch in Oran ab und verließ die Stadt.
Macron befindet sich nun auf seiner zweiten Reise nach Algerien in den letzten 5 Jahren.
Auf dieser Reise hat er eine Delegation von 90 Persönlichkeiten aus Paris mitgenommen, darunter Geschäftsleute und Intellektuelle, die sich auf die Geschichte der beiden Länder spezialisiert haben. Außerdem begleiten ihn sieben Minister der Regierung auf dieser dreitägigen Reise.
Macron war vor drei Tagen zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Algerien aufgebrochen. Der 44-Jährige wurde in der Hauptstadt Algier von Präsident Abdelmadjid Tebboune empfangen.
Im Mittelpunkt der Gespräche standen unter anderem Gaslieferungen aus Algerien. Frankreich will die Gas-Importe aus seiner ehemaligen Kolonie weiter ausbauen.
Die gemeinsame Kolonialvergangenheit hatte zuletzt wieder einmal zu diplomatischen Verstimmungen zwischen den beiden Ländern geführt. Während eines offiziellen Treffens mit Nachkommen von Betroffenen des Algerienkriegs im Oktober 2021 hatte Macron kritisch von einer neuen Geschichtsschreibung nach der Unabhängigkeit Algeriens gesprochen, die sich nicht auf Wahrheiten, sondern auf einen Diskurs des Hasses auf Frankreich stütze. Daraufhin sperrte Algerien seinen Luftraum für französische Militärflugzeuge. Zudem berief das nordafrikanische Land seinen Botschafter aus Paris zurück.
Macron ist der erste französische Präsident, der nach der Unabhängigkeit Algeriens geboren wurde. Algerien ist die einzige frühere Kolonie Frankreichs in Afrika, die sich mit Waffengewalt aus der französischen Vorherrschaft befreite.
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