Der polnische Mineralöl- und Erdgaskonzern PGNiG teilte in Warschau mit, man sei von Gazprom darüber informiert worden, dass die Versorgung am 27. April 2022 eingestellt werde.
Auch das bulgarische Unternehmen Bulgargas erhielt nach Angaben der Regierung in Sofia ein Schreiben, in dem die Aussetzung der russischen Gaslieferungen angekündigt worden sei.
"Die bulgarische Seite hat ihre Verpflichtungen vollständig eingehalten und alle Zahlungen gemäß seines aktuellen Vertrags fristgerecht vorgenommen", betonte das bulgarische Wirtschaftsministerium.
Bulgarien ist bei einem Jahresverbrauch von rund drei Milliarden Kubikmetern Gas fast vollständig von Russland abhängig.
Als Reaktion auf die westlichen Sanktionen wegen der Ukraine-Krise hatte Russland die EU-Staaten aufgefordert, die Energie-Rechnungen ausschließlich in Rubel zu bezahlen, und warnte sie vor dem Stopp der Gaslieferungen.
Die EU-Staaten zahlen Russland jeden Tag rund 775 Millionen Euro für Öl und Gas, und haben zugleich keine Alternative zu russischem Öl und Gas.
Rund 40 Prozent des in der EU verbrauchten Erdgases kommen aus Russland. Erdgas wird in der Industrie und für Stromerzeugung, Fernwärme sowie zum Heizen verwendet.
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