Ramadan ist für alle Muslime auf der Welt von Bedeutung. Die Muslime beglückwünschen sich, wenn dieser Monat beginnt und nach seiner Beendigung feiern sie ihr größtes Fest. Der Monat Ramadan ist der Monat des Gott-Dienens und der Bittgebete zu Gott. Die Muslime erheben sich jeden Tag in der Früh aus dem Schlaf um Gott zu dienen, indem sie bis zum Sonnenuntergang fasten. Fasten im Monat Ramadan bedeutet nicht nur Verzicht auf Speis und Trank. Die Muslime sind in diesem Monat darum bemüht, jegliche Sünde und ebenso jegliches Wort und jegliches Verhalten zu vermeiden, welches gegen die menschlichen und moralischen Werte verstößt. In Wahrheit treten diese Werte im Monat Ramadan deutlich zu Tage.
Die Besetzung von Palästina und die Generationsausrottung an seiner Bevölkerung sowie die Obdachlosigkeit, die dem palästinensischen Volke aufgezwungen wurde, stellen die größten Ungerechtigkeiten in der Gegenwartsgeschichte dar. Der verstorbene Religionsgelehrte und Anführer einer großen antiimperalistischen Bewegung, Imam Chomeini, hat daher den letzten Freitag im Monat Ramadan zum Al-Quds-Tag ernannt. Das war im ersten Fastenmonat nach dem Sieg der Islamischen Revolution im Februar 1979. Er ernannte den letzten Freitag des Monats Ramadan zum Al-Quds-Tag, damit die Muslime und alle Freiheitsliebenden und die Unterdrückten der Welt an diesem Tag laut gegenüber den arroganten Mächten den Ruf nach Befreiung von Al-Quds erschallen lassen und mit Demonstrationen und Fußmärschen und sonstigen Schritten, sich zur Unterstützung des unterdrückten palästinensischen Volkes erheben.
Imam Chomeini hatte schon lange vor dem Sieg der Revolution die Befreiung von Palästina unterstützt; gleich zu Beginn seines Kampfes gegen das unterdrückerische Schahregime Irans und die USA, welche hinter dieser Diktatur standen. Indem er sofort nach dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran den El-Qods-Tag begründete , wollte er die Palästinafrage allgemein auffrischen und die Muslime und islamischen Regierungen auf die Gefahr des Zionismus aufmerksam machen. Er verfolgte aber noch ein weiteres Ziel mit dieser Ernennung und zwar wollte er eine Reaktion auf den kompromisslerischen Verrat einiger arabischer Regierungen wie der von Anwar Sadat zeigen, welcher den Camp-David Vertrag mit dem illegalen Staat Israel unterschrieb und dieses Regime anerkannte. Imam Chomeini hat am 8. August 1979 in einer wichtigen Botschaft anlässlich der Ernennung des Internationalen Al-Quds-Tages gesagt:
„Seit vielen Jahren habe ich die Muslime vor der Gefahr des ursupatorischen Israels gewarnt, welche zurzeit seine fürchterlichen Angriffe auf die palästinensischen Brüder und Schwestern verschärft hat und insbesondere in Südlibanon deren Häuser laufend bombardiert, um die palästinensischen Kämpfer zu vernichten. Ich fordere alle Muslime in der Welt und die islamischen Regierungen auf, den letzten Freitag des gesegneten Monats Ramadan zum Al-Quds-Tag zu wählen und in Form von Veranstaltungen die internationale Solidarität der Muslime zur Unterstützung der legalen Rechte der Muslime kundzutun. Ich bitte Gott um den Sieg der Muslime über die Ungläubigen!“
In einer anderen Botschaft sagte Imam Chomeini in Bezug auf die Bedeutung der Ernennung des Al-Quds-Tages:
„Der Al-Quds-Tag ist ein internationaler Tag. Es ist kein Tag, der sich nur auf Al-Quds bezieht, sondern der Tag des Kampfes der Unterdrückten gegen die arroganten Unterdrücker; der Tag des Kampfes der Nationen, die unter dem Druck des Unrechtes der USA und anderer gestanden haben; der Tag, an dem die Unterdrückten gewappnet werden müssen gegenüber den arroganten Mächten und sie den Unterdrückern einen gehörigen Strafzettel erteilen ... Der Al-Quds-Tag ist der Tag des Islams. Der Al-Quds-Tag ist der Tag , an dem der Islam wiederbelebt werden muss und an dem wir ihn wiederbeleben und an dem die islamischen Gesetze in den islamischen Ländern durchgeführt werden müssen.“
Der Al-Quds-Tag ist Sinnbild für die Einheit und die Entschlossenheit der Islamischen Weltgemeinde gegenüber den Verbrechen, welche das zionistische Regime in Palästina und in anderen islamischen Ländern begeht und der Tag des Widerstandes der Unterdrückten aller Welt gegenüber den Unterdrückern und der Tag, an dem das Unrecht an einem Volke zum Himmel schreit, welches mit dem Blut seiner Söhne und Töchter den Schleier über der Fratze des zionistischen Besatzerregimes lüftet.
Im Iran und in allen Ländern der Welt kommen die Muslime und die freiheitlich Denkenden am letzten Freitag des Monats Ramadan auf die Straße und geben ihre Unterstützung für das palästinensische Volk bei seinem Kampf gegen das illegale israelische Regime und für die Befreiung des Heiligen Al-Quds bekannt. Ayatollah Khamenei, heutiges Oberhaupt der Islamischen Republik Iran hat über den Internationalen Al-Quds-Tag gesagt:
„Der Beginn der Islamischen Revolution(ära) im Iran hat ein neues Kapitel in dem Kampf um Palästina eröffnet: angefangen bei den ersten Maßnahmen , nämlich dass die zionistischen Individuen, die den Iran zur Zeit des Abgottregimes (des Schahs) als ihren sicheren Sitz betrachteten, ausgewiesen wurden und der inoffizielle Botschaftssitz des zionistischen Regimes der palästinensischen Vertretung überlassen wurde sowie die Erdöllieferung (an dieses Regime) eingestellt wurde - bis zu den bedeutenden Schritten und den weitgehenden politischen Aktivitäten – all dies hat zur Entstehung der Front des Widerstandes in der gesamten Region geführt und all dies hat die Hoffnung auf die Lösung des Problems in den Herzen aufblühen lassen.“
Hinsichtlich der Veränderung der politischen Gleichgewichte nach der Entstehung der Front des Widerstandes gegenüber der Besatzung des zionistischen Regimes, fügte das Revolutionsoberhaupt hinzu:
„Nachdem die Front des Widerstandes in Erscheinung getreten war, sah sich das zionistische Regime zunehmend größeren Problemen gegenüber - und natürlich wird es – so Gott will – in Zukunft noch viel größeren Schwierigkeiten begegnen – aber zugleich haben sich auch die Bemühungen der Unterstützer dieses Regimes, mit den USA an der Spitze, um dessen Verteidigung erheblich verstärkt. Das Erscheinen der jungen gläubigen und opferbereiten Kräfte der Hizbollah in Libanon und die Bildung der hochmotivierten Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad innerhalb der Grenzen Palästinas hat nicht nur die Anführer der Zionisten, sondern auch die USA und andere Streitsüchtige im Westen in Sorge versetzt und verwirrt, und so stellten sie bei ihren Programmen nach den militärischen und nicht-militärischen Hilfen an das Besatzerregime auch die Suche nach Handlangern in der Region und in der arabischen Gesellschaft oben an. Das Ergebnis ihrer intensiven Bemühungen haben alle heute in Form des Verhaltens und der Aussagen einiger Anführer arabischer Staaten und einiger verräterischer arabischer Aktivisten auf dem Gebiet der Politik und Kultur vor Augen.“
Vor dem Revolutionssieg im Iran hatten die Kämpfe der Palästinenser zur Befreiung ihrer Heimat trotz aller Anstrengungen keine Früchte getragen. Die Hauptgründe für diese Misserfolge waren:
Die materiellen und immateriellen Unterstützungen aus dem Ausland waren gering,
die islamischen und arabischen Ländern und ebenso die palästinensischen Kämpfer waren in mehrere Gruppen gespalten,
die europäischen Staaten und die USA, welche sich brüsteten menschenfreundlich zu sein und die Freiheit zu verfechten, unterstützten weitgehend das zionistische Regime agitatorisch und mit sonstigen Mitteln.
Dies alles waren Gründe dafür, dass die Palästinenser im Kampf gegen das zionistische Besatzerregime keinen Erfolg hatten. Natürlich kommt noch hinzu, dass sie keine starke Ideologie besaßen und es ihnen nicht gelang sich systematisch zu organisieren und eine bewaffnete Volkskraft auf die Beine zu stellen. Daher schüchterte mit der Zeit den Mythos von der angeblichen Unbesiegbarkeit Israels einen Teil der Araber ein. Die Unterzeichnung des Camp David Abkomens zwischen dem zionistischen Regime und Ägypten im Jahre 1979 ließ die Resignation nur noch mehr wachsen.
Doch dann siegte die Islamische Revolution im Iran und die Lage änderte sich vollständig zugunsten der unterdrückten palästinensischen Nation. Die Islamische Republik Iran unterstützte die palästinensischen Kämpfer. Sie stellte ihnen finanzielle Ressourcen zur Verfügung und nährte sie auch ideologisch. Die falschen marxistischen Ansichten unter den Palästinensern gerieten an den Rand. Scheich Assad Tamimi, einer der Palästinenserführer hat über die Wirkung der Islamischen Revolution auf den Verlauf des Kampfes gesagt:
„Vor dem Sieg der Islamischen Revolution, hatte der Islam noch nicht die Kampfszene betreten, alleine schon in Bezug auf die Verwendung von Wörtern. Zum Beispiel wurden statt des Begriffes „Dschihad“ Wörter wie Nidal (Kampf mit Schusswaffen) und Kifah verwendet. Die Revolution im Iran hat die wertvolle Wahrheit, dass der Islam die Lösung und der Dschihad das richtige Mittel ist, in die palästinensische Heimat gebracht.“
Im Gefolge des Einflusses der Islamischen Revolution auf die Bevölkerung von Palästina verloren die linken und marxistischen Tendenzen unter den palästinensischen Kampfgruppen an Bedeutung und gelangten die Moscheen und die religiösen Führer zu einer besonderen Position. Deren Möglichkeiten zur Mobilisierung für den Kampf führten zur Intifada – der Revolution - des palästinensischen Volkes. Märtyrer Dr. Fathi Schaqaqi, Generalsekretär und Begründer der Bewegung des Islamischen Dschihad in Palästina hat hierzu gesagt:
„Nichts hat so sehr wie die Revolution von Imam Chomeini das palästinensische Volk begeistern und seine Gefühle erwecken und die Hoffnung in seinen Herzen aufleben können. Durch den Sieg der Islamischen Revolution sind wir zu uns gekommen und haben begriffen, dass auch die USA und Israel besiegbar sind. Wir begriffen, dass wir inspiriert vom Islam Wunder erreichen können und daher blickt unser Volk in Palästina, welches den Dschihad kämpft, mit Anerkennung auf die Islamische Revolution und Islamische Republik und betrachtet Imam Chomeini als ewigen Anführer in der Geschichte des Islams.“
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