Nach dem Abzug russischer Truppen aus der Umgebung von Kiew veröffentlichten westliche Medien am Sonntag Bilder aus der Stadt Butscha in der Nähe von Kiew und behaupteten, die russische Armee hätte beim Verlassen der Region auf Zivilisten geschossen und andere Kriegsverbrechen begangen.
Moskau wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer Inszenierung.
Die britische Außenministerin Liz Truss twitterte am Montagabend, dass Russland nicht Mitglied des UN-Menschenrechtsrates bleiben könne und aufgrund starker Beweise für Kriegsverbrechen, darunter Berichte über Massengräber und Massaker in Butscha, suspendiert werden sollte.
Während ihrer Polenreise, forderte Truss bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem ukrainischen Amtskollegen auch neue und härtere Sanktionen gegen Russland und sagte, dass westliche Gelder immer noch nach Moskau fließen und dass dieser Prozess gestoppt werden sollte.
Die britische Außenministerin wies außerdem auf die Notwendigkeit hin, mehr militärische Ausrüstung in die Ukraine zu schicken, und betonte, dass harte Maßnahmen die einzige Möglichkeit seien, Russland gegenüber zu reagieren.
Linda Thomas Greenfield, die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, sagte am Montag ebenfalls, dass ihr Land beabsichtige, die UN-Generalversammlung zu ersuchen, die Mitgliedschaft Russlands im Menschenrechtsrat auszusetzen.
Greenfield bezeichnete bei einem Besuch in Bukarest im Nachbarland Rumänien, dass mit einer starken Flüchtlingswelle aus der Ukraine konfrontiert ist; die Beteiligung Russlands am Menschenrechtsrat als „falsch“ und sagte, es sei an der Zeit, dass die Generalversammlung über den Asschluss Russlands abstimme.
Russland befindet sich nun im zweiten Jahr seiner dreijährigen Mitgliedschaft in der in Genf ansässigen Menschenrechtsorganisation. Seit Beginn des militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine am 24. Februar 2022 hat die UN-Generalversammlung mit mindestens 140 Ja-Stimmen zwei Resolutionen zur Verurteilung Moskaus verabschiedet.
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