US-Präsident Joe Biden behauptete am Freitag in Washington, die Aussetzung der dauerhaften normalen Handelsbeziehungen der Vereinigten Staaten, der G-7 und der EU mit Russland, werde in Abstimmung mit anderen Ländern der Welt, die 50% der Weltwirtschaft ausmachen, vorgenommen. Biden sagte dazu weiter, die Vereinigten Staaten, die Gruppe-7 und EU würden auch mehr antirussische Maßnahmen ergreifen, dazu gehöre das Importverbot für Waren aus wichtigen Teilen Russlands.
Neben Waffenlieferungen an die Ukrainer haben verschiedene westliche Länder, darunter die Vereinigten Staaten und Großbritannien, nach der russischen Invasion in der Ukraine massive Sanktionen gegen Moskau verhängt. Das US-Finanzministerium hat am Freitagabend weitere 50 russische Persönlichkeiten auf seine Sanktionsliste gesetzt. Nach Angaben des US-Finanzministeriums gehören zu diesen Personen russische Beamte, eine Reihe von Mitgliedern der russischen Staatsduma (Parlament), eine Reihe von Geschäftsleuten und ihre Familien. Zuvor hatte das US-Finanzministerium auch Frau und Kinder des russischen Kreml-Sprechers Dmitri Peskow auf die US-Sanktionsliste gesetzt. Großbritannien hat gestern auch 386 Mitglieder des russischen Unterhauses boykottiert, weil sie Russlands Krieg gegen die Ukraine unterstützt und die Unabhängigkeit der Regionen Luhansk und Donezk anerkannt hätten. Großbritannien kündigte zudem an, den Export teurer Waren nach Russland auszusetzen, um den diplomatischen Druck auf Moskau wegen seiner Invasion in der Ukraine zu erhöhen. Gleichzeitig teilte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen in einer Erklärung mit: "Europa wird am Samstag mit neuen Handelssanktionen gegen Moskau vorgehen, weil das Land keine Anzeichen dafür zeigt, dass es seinen Krieg in der Ukraine beendet."
Trotz alledem befürchtet der Westen, dass die Eskalation der Sanktionen gegen Russland in den Wirtschaftssektoren, insbesondere im Öl- und Gassektor, die wirtschaftliche Lage in Europa und auf den Weltenergiemärkten weiter destabilisieren wird.
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