In einer am Montag vom Palästinensischen Informationszentrum übermittelten Presseerklärung sagte Mousa Abu Marzouk, ein Mitglied des Hamas-Politbüros, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen, um mit dem israelischen Verhalten umzugehen. "Wir werden keine israelischen Verzögerungen oder Versuche akzeptieren, den Gefangenenaustausch mit dem Wiederaufbauabkommen zu verknüpfen", fügte das Hamas-Mitglied hinzu.
Der Gazastreifen, in dem rund 2 Millionen Menschen leben, steht seit Juni 2007 unter einer umfassenden Blockade durch das israelische Regime. Die lähmende Blockade hat dort zu einem Rückgang des Lebensstandards sowie zu einer beispiellosen Arbeitslosigkeit und unerbittlichen Armut geführt.
Abu Marzouk betonte weiter, dass die Hamas im Gazastreifen daran arbeite, das Leid der Bewohner dieses Gebietes zu lindern, und fügte hinzu, dass die im besetzten Westjordanland ansässige Palästinensische Autonomiebehörde keine Lösung für den blockierten Gazastreifen wolle, außer nach einer Entfernung der Hamas aus diesem Gebiet.
Die in Ramallah ansässige Paläastinensische Autonomiebehörde, die von der regierenden Fatah-Partei unter Mahmud Abbas geführt wird, betrachtet die Hamas als ihren Erzrivalen.
"Die Fatah behandelt die Institutionen des palästinensischen Volkes als Privateigentum", sagte er weiter. Er beschuldigte die Fatah außerdem, eine der wichtigsten Ursachen der palästinensischen Krise zu sein.
Abu Marzouk sagte, die Einrichtung des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) soll nach einem transparenten und fairen Mechanismus erfolgen und "nicht nach der Fatah-Bewegung".
An anderer Stelle in seinen Bemerkungen begrüßte er die Bemühungen Russlands, für ein Ende der palästinensischen Teilung und betonte, dass die Hamas keine Bedingungen für einen nationalen Dialog und niemals Bedingungen für den Beginn neuer Dialogrunden gestellt habe.
Abu Marzouk bemerkte, dass die Hamas die russische Einladung begrüßt habe, aber dass "die Verantwortlichen der Fatah-Bewegung die Russen nicht über ihre Antwort informiert hätten".
Die in Gaza ansässige Widerstandsbewegung Hamas gewann 2006 die palästinensischen Parlamentswahlen und besiegte ihre Rivalin die Fatah. Frühere Versöhnungsversuche beider Seiten zur Bildung einer Einheitsregierung mit Machtteilung im Gazastreifen und im Westjordanland sind gescheitert.
Die Hamas und das israelische Regime kollidierten zuletzt in einem tödlichen ungleichen Krieg im Mai 2021, bei dem das israelische Regime mindestens 260 Palästinenser, darunter 66 Kinder, durch seine unaufhörliche Bombardierung des Gazastreifens an 11 aufeinander folgenden Tagen tötete, nahezu 2000 weitere Menschen wurden verletzt.
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