AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : parstoday
Sonntag

16 Januar 2022

17:02:43
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NY Times: Amerikanische Gesellschaft auf dem Weg zum totalen Zusammenbruch

Die amerikanische Gesellschaft scheint in verschiedenen Aspekten auf dem Weg zum totalen Zusammenbruch zu sein, wobei die Grenzen von unmoralischem Verhalten, sozialem Ungehorsam und rassistischer Gewalt auf beispiellose Weise verschoben werden, warnte die New York Times.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, In einem Meinungsbeitrag seines erfahrenen Kommentators David Brooks ging die Zeitung auf eine beispiellose Zunahme störender Merkmale ein und nannte rücksichtsloses Fahren als Beispiel. 

„Rücksichtsloses Fahren nimmt nicht nur zu“, heißt es in der Zeitung, „sondern die Zahl der Auseinandersetzungen in Flugzeugen ist in die Höhe explodiert, die Mordrate in den Städten steigt, Überdosen von Drogen nehmen zu, Amerikaner trinken mehr, Krankenschwestern sagen, Patienten werden mehr aggressiv und so weiter und so fort."

Als nächstes stand der Bildungszustand auf der Liste, wo „Lehrer mit einer steigenden Flut störenden Verhaltens konfrontiert sind“.

„In Schulen haben sowohl kleinere Vorfälle, wie Schüler, die im Unterricht sprechen, als auch ernstere Probleme, wie Schlägereien und Waffenbesitz, zugenommen. In Dallas haben sich die störenden Zwischenfälle im Klassenzimmer in diesem Jahr im Vergleich zu vor der Pandemie verdreifacht, sagten Schulmitarbeiter.“  

Die Times zitierte diesen Monat einen Aufsatz des Instituts für Familienstudien mit dem Titel „Die Drogenepidemie wird immer schlimmer“. 

„Der Aufsatz stellte fest, dass die Drogentoten seit mehr als 20 Jahren fast kontinuierlich gestiegen sind, aber ‚Überdosen sind besonders während der Pandemie in die Höhe geschossen‘. Während eines Großteils dieser Zeit konzentrierte sich die Überdosierungskrise stark auf Weiße, aber im Jahr 2020, so der Aufsatz, „überstieg die Rate der Schwarzen zum ersten Mal die Rate der Weißen.“ 

Die Zeitung erwähnte auch eine CNN-Geschichte vom Oktober mit dem Titel „Berichte über Hassverbrechen in den USA steigen auf den höchsten Stand seit 12 Jahren, sagt das FBI“.

„Das FBI stellte fest, dass zwischen 2019 und 2020 die Zahl der Angriffe, die beispielsweise auf Schwarze abzielten, von 1.972 auf 2.871 gestiegen ist“, hieß es.

„Die Zahl der Waffenkäufe ist sprunghaft angestiegen. Im Januar 2021 wurden mehr als zwei Millionen Schusswaffen gekauft, berichtete die Washington Post, ‚ein Anstieg von 80 Prozent im Jahresvergleich‘.“

Der Zeitung zufolge scheint die Feindseligkeit der Amerikaner untereinander zu wachsen, während ihre Fürsorge füreinander abzunehmen scheint. 

„Eine Studie der Lilly Family School of Philanthropy der Indiana University ergab, dass der Anteil der Amerikaner, die für wohltätige Zwecke spenden, stetig abnimmt. Im Jahr 2000 leisteten 66,2 Prozent der Haushalte eine Spende für wohltätige Zwecke. Aber bis 2018 taten es nur 49,6 Prozent“, hieß es.

Die Times ging auch auf das „sich verschlechternde Klima“ inmitten einer Zunahme von Polarisierung, Hass, Wut und Angst ein.

„Als ich vor vielen Jahren aufs College ging, machte ich mir nie Sorgen, dass ich im Unterricht etwas sagen könnte, das mich ausschließen würde. Aber jetzt befürchten die College-Studenten, die ich kenne, dass ein falscher Satz zum sozialen Tod führen könnte. Das ist monumental ein grundlegender Wandel“, hieß es. 

„Aber es scheint auch etwas Dunkleres und Tieferes zu passieren – ein langfristiger Verlust der Solidarität, ein langfristiger Anstieg von Entfremdung und Feindseligkeit. So fühlt es sich an, in einer Gesellschaft zu leben, die sich von Grund auf auflöst so ziemlich von oben nach unten", fügte es hinzu.

Der Autor wunderte sich über „die hohen Raten von Depressionen, Selbstmord und Einsamkeit, die die Amerikaner schon vor der Pandemie verfolgten“, und sagte, dies seie „die traurige Kehrseite all der Feindseligkeit und Rücksichtslosigkeit“.

„Wir können die üblichen Verdächtigen zusammentrommeln: soziale Medien, faule Politik. Als Präsident Donald Trump signalisierte, dass es in Ordnung sei, marginalisierte Gruppen zu hassen, haben viele Menschen das als Erlaubnis gesehen“, hieß es.

„Ein Teil unserer Giftigkeit muss soziologisch bedingt sein – das Ausfransen des sozialen Gefüges. Letztes Jahr veröffentlichte Gallup einen Bericht mit dem Titel ‚US-Kirchenmitgliedschaft fällt zum ersten Mal unter die Mehrheit‘. Im Jahr 2019 veröffentlichte das Pew Research Center einen Bericht: „Die USA haben die weltweit höchste Rate an Kindern, die in Haushalten mit alleinerziehenden Elternteilen leben.“

„Und ein Teil davon muss kulturell bedingt sein. Im Jahr 2018 hatte die Washington Post eine Geschichte mit der Überschrift „Amerika ist eine Nation von Narzissten, laut zwei neuen Studien“.

„Aber es muss auch ein spirituelles oder moralisches Problem im Kern geben. In den letzten Jahren und über eine breite Palette unterschiedlicher Verhaltensweisen hinweg haben Amerikaner weniger prosozial und beziehungsorientiert als vielmehr asozial und eigennützig gehandelt. Aber warum?" fragte die Times. 

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