Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Bericht zufolge gibt es weltweit viele Juden, die sich gegen die Besatzungspolitik des zionistischen Regimes setzen und glauben, dass dieses Regime illegitim sei und die Rechte der Palästinenser verletzt habe. Neturei Karta ist der Name einer Gruppe von Juden, die schon seit mehreren Jahren betont haben, dass sie die unterdrückten Palästinenser entschlossen unterstützen würden.
Rabbi Dovid Feldman, ein Sprecher der Neturei-Karta-Gruppe, sagte, dass es viele Menschen gebe, die in ihrem Herzen pro-palästinensisch gesinnt seien, aber nur ungern darüber sprechen würden, weil sie nicht des Antisemitismus beschuldigt werden wollten.
IQNA hat mit diesem antizionistischen Rabbiner ein Interview über die aktuelle Situation in Palästina und die jahrzehntelange Unterdrückung des palästinensischen Volkes seitens des zionistischen Regimes geführt. Hier folgt eine Zusammenfassung des Interviews in deutscher Übersetzung:
IQNA: Wie können alle Völker der Welt ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausdrücken? Gibt es einen praktischen Weg, um dies zu realisieren?
Personen, die sich für die Rechte des palästinensischen Volkes interessieren, führen derzeit unterschiedliche Aktionen durch, um ihrer Stimme auf der ganzen Welt Gehör zu verschaffen. Was wir jetzt brauchen, ist die Einbeziehung von mehr Menschen in diese Bewegung, um die öffentliche Meinung ändern zu können. Das Problem liegt jedoch darin, dass es derzeit viele Menschen gibt, die im Herzen pro-palästinensisch gesinnt sind, aber nur ungern darüber sprechen, weil sie nicht als “antisemitisch” bezeichnet werden wollen. Der Antisemitismus-Vorwurf wird immer seitens Zionisten missbräuchlich gegen die Menschen ins Feld geführt, die Kritik an der israelischen Regierung ausüben.
Zu den wichtigsten Dingen, die die pro-palästinensische Bewegung tun kann, gehört, dass sie klar unterscheidet zwischen dem Judentum, das eine Religion ist, und dem Zionismus, der eine politische Bewegung ist. Jeder, der das Land Palästina unterstützt oder die zionistische Besatzung irgendwie kritisiert, sollte auf die Verbrechen des zionistischen Regimes hinweisen und diese Verbrechen nicht mit dem gesamten jüdischen Volk oder der jüdischen Religion in Verbindung bringen, damit sie nicht behaupten können, dass diese AKtionen antisemitisch motiviert seien. Das zionistische Regime sollte niemals als jüdischer Staat, sondern als zionistischer Staat bezeichnet werden.
IQNA: Wie können wir die Menschen überall in der Welt auf die Notlage der unterdrückten palästinensischen Bevölkerung aufmerksam machen?
Diese Aktionen können in unterschiedlicher Weise durchgeführt werden. Man kann Informationen über laufende Verbrechen austauschen, Berichte über die Teilnahme der Juden und Personen außerhalb der arabischen und muslimischen Gemeinschaft an pro-palästinensischen Aktionen erstellen, informative Bücher und Videos zur Geschichte Palästinas veröffentlichen und historische Daten über das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Juden in Palästina und im gesamten Nahen Osten veröffentlichen. Auf diese Weise kann man beweisen, dass das Problem nicht im Islam und Judentum liegt, sondern in der politischen Bewegung des Zionismus.
IQNA: Wie können sich die Normalisierungsabkommen zwischen dem israelischen Regime und manchen Staaten der Region auf die Bemühungen für die Verteidigung der Rechte des palästinensischen Volkes auswirken?
Leider führt dies dazu, dass einige Leute die anhaltende israelische Besatzung ignorieren, weil sie sagen: Sehen Sie mal, sogar einige ihrer muslimischen Brüder kümmern sich nicht um die Rechte des palästinensischen Volkes und wollen die Existenz des israelischen Regimes anerkennen. Warum also sollen wir uns darum kümmern? Letztendlich aber ist das, was die Israelis den Palästinensern antun, eine Verletzung des Völkerrechts und der jüdischen Gesetze, und wir hoffen, dass die Nationen diese Tatsache nicht vergessen.
IQNA: Welche Aktionen haben Sie als eine religiöse Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten zum Internationalen Tag der Solidarität mit Palästina (29. November) durchgeführt?
Eine Delegation jüdischer Rabbiner haben am Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk eine Pressekonferenz und eine Demonstration vor dem UN-Hauptquartier in New York abgehalten. Sie erklärten, dass sie die Dienste, die die Vereinten Nationen zur Verhinderung von Konflikten und zur Förderung des Friedens in der Welt und insbesondere in Palästina geleistet hätten, mit tiefer Dankbarkeit anerkennen würden.
Die religiöse Ansicht der Juden geht jedoch weit darüber hinaus. Den Juden ist jeder Krieg mit anderen Nationen untersagt worden und sie müssen als loyale Bürger und in Frieden mit ihren nichtjüdischen Nachbarn leben. Mord und Diebstahl stellen schwere Verstöße gegen das jüdische Gesetz dar. Die Zionisten haben all dies mit Füßen getreten, indem sie das palästinensische Volk von seinem Land vertrieben, sie unterdrückt und getötet haben. Als praktizierende Juden demonstrieren wir für ein völlig freies Palästina und wir fordern, dass dem palästinensische Volk sein Heimatland und seine Rechte zurückgegeben werden. Dies ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass Juden und Muslime wieder in Frieden leben, so, wie sie vor dem aktuellen Konflikt gelebt haben.
Dementsprechend haben die Redner bei der Demonstration die gleichen Forderungen wiederholt, die nicht-zionistische jüdische Führer in ihren seit der Bildung des zionistischen Staates bei den Vereinten Nationen eingereichten Petitionen wiederholt betont haben, und zwar, dass das ganze zionistische Regime nach jüdischem Recht als illegitim gelte und nicht auf dem Willen des jüdischen Volkes gegründet sei.
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