AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : tagesschau.de
Montag

15 Juni 2009

19:30:00
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Nordamerika

USA verweigern "Bunkerbrecher" für Israel

Keine Überflugrechte, keine "Bunkerbrecher", keine Tankflugzeuge - wenn Israel iranische Atomanlagen zerstören will, muss es dabei auf US-Unterstützung verzichten.

Die militärische Option ist vom Tisch. Selbst wenn Israel Iran angreifen wollte, um das Atomprogramm des Landes zu zerstören - die USA würden die Hilfe verweigern. Die israelische Zeitung "Haaretz" erfuhr jetzt Details über die Verweigerung Washingtons.Das trifft Israel hart, denn nichts fürchtet das Land mehr als einen Angriff mit Atomwaffen aus Teheran. So sagte Staatspräsident Schimon Peres über eine mögliche atomare Bedrohung durch Iran in der Zukunft: "Es ist eindeutig: Kein Land würde Millionen Dollar ausgeben, um Langstreckenwaffen herzustellen, um damit konventionelle Waffen abzuschießen. Das hat keinen Sinn. Sie entwickeln Waffen mit einer Reichweite von 1500 bis zu 2000 Kilometern. Der einzige Grund dafür ist der Abschuss von Atomwaffen." Deshalb plante Israel einen Militärschlag gegen Iran, mit dem Ziel, die iranischen Atomanlagen zu zerstören. Israels Regierung bat US-Präsident George W. Bush bei seinem Besuch in Israel im Mai dieses Jahres um sogenannte "Bunkerbrecher-Bomben". Bush und seine Berater lehnten ab. Jede dieser Bomben wiegt 2,2 Tonnen und kann sechs Meter dicke Betondecken zerstören. Noch vor zwei Jahren, auf dem Höhepunkt des Zweiten Libanonkriegs, hatten die USA die Bunkerbrecher an Israel geliefert.Die USA könnten Israel die Genehmigung erteilen, mit Kampfflugzeugen den irakischen Luftraum zu überfliegen. Die Antwort Washingtons auf eine entsprechende Bitte der israelischen Regierung klingt fast zynisch: Die Israelis sollten in dieser Sache bitte den irakischen Ministerpräsidenten Nuri Al-Maliki um Erlaubnis bitten.

Für einen Angriff auf die iranischen Atomanlagen würde Israel auch spezielle Auftank-Flugzeuge benötigen. Nur mit zusätzlichen Tankfüllungen könnten die israelischen Kampfjets den Rückweg von Iran nach Israel zurücklegen. Jerusalem bat um die Lieferung moderner Auftank-Flugzeuge vom Typ Boeing 767. Washington lehnte ab.

Noch im Mai dieses Jahres hatte Präsident Bush bei seinem Besuch in Israel vor der Knesset die volle Solidarität der USA im Kampf gegen die Atompläne Irans zugesagt: "Amerika steht Ihnen bei bei der klaren Ablehnung der nuklearen Ambitionen des Iran. Dem weltweit größten Unterstützer des Terrors zu erlauben, die weltweit tödlichsten Waffen zu besitzen, wäre ein unverzeihlicher Betrug an den künftigen Generationen. Um des Friedens willen darf die Welt dem Iran nicht erlauben, Atomwaffen zu besitzen." Stürmischer Beifall in der Knesset für George W. Bush.Bei mehreren Treffen nach der Bush-Visite in Israel folgte dann die Ablehnung der militärischen Variante. Washington machte den Israelis auf höchster Ebene deutlich, man habe sich für eine diplomatische Lösung des Konflikts um das iranische Atomprogramm entschieden.

Verteidigungsminister Ehud Barak erreichte bei einem Besuch in Washington im Juli nur eine Zusage, die USA würden Israel mit Defensiv-Waffen helfen. So will die Bush-Regierung ein modernes amerikanisches Radarsystem in der Negev-Wüste im Süden Israels stationieren. Das Radarsystem kann bis zu 2000 Kilometer entfernte Raketen erkennen, also auch Langstreckenraketen aus dem Iran.