"Es gibt nichts, wofür der Libanon sich entschuldigen muss", zitierte die Nachrichtenagentur AlahedNews Scheich Naim Qassem am Sonntag. "Es ist Saudi-Arabien, das sich entschuldigen muss, weil es diesen Eklat verursacht hat", sagte er.
Der Stellvertreter der Hisbollah fügte hinzu: "Saudi-Arabien hat dem Libanon ein Problem bereitet, dessen Titel lautet: 'Protest gegen die Äußerungen Kordahis vor seiner Ernennung zum Informationsminister'. Diese ungerechte Stellungnahme Riads gegenüber Kordahi, der keinen Fehler in Bezug auf Saudi-Arabien begangen hat, ist eine feindselige Haltung gegenüber dem Libanon."
Scheich Qassem hob hervor, dass Saudi-Arabien den libaneischen Botschafter ohne triftigen Grund und gegen diplomatische Gepflogenheiten sowie ohne Respekt vor dem libanesischen Außenministerium oder dem Ministerpräsidentenamt und ohne vorherige Mitteilung auswies. "All diese negativen Schritte sind eine Beleidigung der Beziehungen zum Libanon durch Riad", erklärte er.
Der Stellvertreter des Generalsekretärs der libanesischen Hisbollah bezeichnete ferner den Widerstand als die höchst ehrenhafte Angelegenheit und sagte: "Diejenigen, die die Beziehungen zum zionistischen Feind normalisiert haben, haben Verrat an der Palästina-Frage begangen. Wenn sie denken, dass sie ihre Länder und ihre Zukunft durch die Normalisierung dieser Beziehungen schützen können, liegen sie falsch, weil das israelische Regime kein Land betritt, es sei denn, er nimmt die Angelgenheiten des Landes selbst in die Hand."
Die jüngste Krise zwischen dem Libanon und Saudi-Arabien begann, als vor etwa zwei Wochen ein Interview des libanesischen Informationsministers George Kordahi veröffentlicht wurde. In diesem Interview, das im August, d.h. mehr als einen Monat vor seiner Ernennung zum Minister aufgenommen worden war, kritisierte Kordahi den saudisch-geführten Krieg im Jemen und forderte dessen Stopp. Die von Saudi-Arabien geführte Kriegskoalition gegen den Jemen sei absurd und es sei an der Zeit, sie zu beenden, sagte Kordahi.
Daraufhin rief Saudi-Aabien seinen Botschafter aus dem Libanon zurück und wies den libanesischen Botschafter aus.
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