AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : parstoday
Montag

4 Oktober 2021

12:41:22
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Untersuchung offenbart großes Ausmaß sexueller Gewalt gegen Minderjährige in der katholischen Kirche in Frankreich

In der katholischen Kirche in Frankreich hat es laut einer Untersuchung seit 1950 zwischen 2900 und 3200 Missbrauchstäter, darunter Priester, Ordensleute und andere kirchliche Mitarbeiter gegeben.

Zu diesem Ergebnis kommt die unabhängige Kommission CIASE unter Leitung des ehemaligen Vizepräsidenten des Staatsrats Jean-Marc Sauve, die im November 2018 von der französischen katholischen Kirche eingesetzt wurde, um Sexualverbrechen an Minderjährigen in ihren Reihen zu untersuchen. 

Das Gremium, dem Juristen, Mediziner, Historiker und Theologen angehören, werteten Archive in Kirche, Justiz und Medien aus, aber auch Zeugenaussagen. Der rund 2500 Seiten umfassende Abschlussbericht soll am Dienstag übergeben werden.

Die Zahl 3000 ist zahm, eine "minimale Schätzung", so der Leiter der Kommission Jean-Marc Sauvé.

Das Ausmaß der Sexualverbrechen im kirchlichen Umfeld sei "größer als befürchtet", hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Eric de Moulins-Beaufort, unlängst erklärt. Nun gehe es darum, die Aufarbeitung weiter voranzutreiben. Die Kirche erwäge, eine unabhängige Stelle zur Bewertung von Präventionsmaßnahmen einzurichten, sagte der Erzbischof von Reims der Zeitung "La Croix". Auch der Abschlussbericht der Untersuchungskommission soll durch Empfehlungen zur Missbrauchsvorbeugung ergänzt werden.

Die katholische Kirche sieht sich nicht allein in Frankreich, sondern auch in anderen Ländern dem Vorwurf gegenüber, sexuelle Gewalt gegen Minderjährige im kirchlichen Umfeld strukturell begünstigt oder unzureichend aufgeklärt zu haben. 

Papst Franziskus hat Anfang 2021 das vatikanische Strafrecht verschärft und deutlichere Regelungen beim Thema Missbrauch geschaffen, nachdem ein unabhängiger Bericht aus dem Jahr 2020 feststellte, dass hochrangige Kirchenvertreter in der Vergangenheit nicht auf Berichte über solche Verbrechen an Kindern reagiert hatten. Kritikern und Opferverbänden genügen die Änderungen jedoch bei weitem nicht.

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