AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : BBC
Montag

15 Juni 2009

19:30:00
118250

Afghanistan

Karsai kritisiert die USA scharf

Der afghanische Präsident Karsai verurteilte scharf die Tötung afghanischer Zivilisten durch amerikanische Truppen in Schindend. Laut BBC unter Berufung auf das afghanische Präsidentenamt teilte Karsai sein Mitgefühl den Hinterbliebenen der Opfer mit und erklärte, der Einsatz Kabuls, die Tötung von Zivilisten zu stoppen, hat keinen Erfolg gehabt; afghanische Bürger werden weiterhin Opfer der Antiterror-Operationen. In der Erklärung heißt es weiter, die afghanische Regierung wird weitere Maßnahmen einleiten, damit sich derartige Ereignisse nicht wiederholen. Einzelheiten über diese Maßnahmen werden in Kürze veröffentlicht werden.Hamed Karsai ließ eine 15-köpfige Kommission einberufen, die dieses Ereigniss untersuchen und die Ergebnisse binnen einer Woche dem Präsidialbüro übergeben soll.Laut BBC forderte der Vertreter des UN-Generalsekretärs in Afghanistan eine umfangreiche Untersuchung über die Rolle ausländischer Truppen bei dem jüngsten Massaker von Zivilisten in Schindend. Ein Sprecher der Koalitionstruppen behauptete unterdessen, dass die Berichte über die Tötung von Zivilisten bei Antiterroreinsätzen ihren Grund in der fehlenden Konzentration in der afghanischen Regierung haben. Romy Nielsen warf der afghanischen Regierung vor, falsche Berichte zu veröffentlichen.AFP berichtete unterdessen, dass die afghanischen Dorfbewohner in Schinded gegen das Massaker und den Tod von 76 Zivilisten bei einem Luftangriff der Amerikaner auf das Dorf Azizabad protestiert haben. Laut diesem Bericht waren die meisten Opfer Frauen und Kinder.AP berichtete von der Explosion einer Bombe im Süden Afghanistan, die zehn zivile Opfer forderte.Auch BBC meldete unter Berufung auf ihren Reporter in Kabul, dass die Massaker an Zivilisten bei Antiterror-Einsätzen die schlimmsten Fehler der Koalitionstruppen sind. Diese Fehler sind sowohl für die Hinterbliebenen der Opfer als auch für die ausländischen Truppen sehr schwerwiegend. Denn Ziel solcher Einsätze ist der Schutz der Bevölkerung vor den Talibanis, während solche Aktionen jedoch verursachen, dass sich die Menschen wieder der Front gegen die ausländischen Truppen anschließen.Manche Experten sind der Ansicht, dass die Anordnung von Karsai zur Untersuchung des Vorfalls in Schinded das gleiche Schicksal erleidet wie die bisherigen Untersuchungen. Denn die hatten auch keine konkreten Ergebnisse bei der Reduzierung der Zahl ziviler Opfer gehabt.Karsai hatte zuvor gesagt, die Zahl der zivilen Opfer in Afghanistan sei unakzeptabel. Das afghanische Volk wartet nun darauf, welche Reaktion seine Regierung auf die Wiederholung derartiger Ereignisse, die Karsai als unakzeptabel bezeichnete, zeigen wird.