Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Im Jahr 2022 finden in Frankreich Präsidentschaftswahlen statt. Und schon jetzt bringen sich einige der potenziellen Herausforderer von Emmanuel Macron in Position. Darunter auch der ultra-konservative Journalist Éric Zemmour, der seine Kandidatur zwar noch nicht offiziell verkündete, aber zumindest jetzt kundtat, dass er sich seine Kandidatur vorstellen könne. Darauf angesprochen, wann er denn seine nun seine Kandidatur bekannt geben werde, sagte Zemmour gegenüber dem Sender France 2 am Dienstag lediglich:
"Ich kann die Ambiguität so lange aufrechterhalten, wie es in meinem Interesse ist (...) Ich wähle meinen Moment. Ich wähle den Augenblick."
Ambiguität ist ein gutes Stichwort, wenn es um die Vita des 63-jährigen Journalisten geht. Der von einer jüdisch-algerischen Familie abstammende Zemmour setzt sich vehement für ein "katholisches Frankreich" ein. Als Vorbild dafür dient ihm Polen, das seiner Ansicht nach den Katholizismus in der heutigen Zeit am konsequentesten verteidigt. Zu seinem Ultra-Konservatismus gesellt sich auch eine offene Abneigung gegen den Islam. Am 30. Oktober 2014 gab er der italienischen Zeitung Corriere della Sera bereits ein Interview, in dem er die französischen Muslime als "ein Volk im Volk" bezeichnete. Auf die Frage des italienischen Journalisten, ob er vorschlage, "fünf Millionen französische Muslime zu deportieren", sagte Zemmour, das sei zwar "unrealistisch", aber "die Geschichte sei voller Überraschungen".
"Ein neuer Hitler-Stalin-Pakt"
Für Zemmour sind der "Progressivismus" und der "Islam" die zwei "totalitären" Kräfte, die Frankreich bedrohen:
"Wir leben unter der Herrschaft eines neuen Hitler-Stalin-Paktes. Unsere beiden Totalitarismen haben sich zusammengeschlossen, um uns zu zerstören, ehe sie sich gegenseitig in Stücke reißen."
Für derartige Äußerungen wurde Zemmour des Öfteren vor Gericht gezerrt und bereits zweimal wegen "Rassenhass" verurteilt. Nun, im Vorfeld seiner möglichen Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen, legte Zemmour noch einmal nach. Am vergangenen Samstag erklärte er, muslimische Namen verbieten zu wollen – sollte er gewählt werden.
"Mohamed genannt zu werden, ist eine Katastrophe, weil es ein Objekt der Diskriminierung ist."
Nur wenige Tage später erweiterte er den Verbotswunsch gegenüber dem Sender RTL auch um andere "ausländische Namen". Es sei auch ein Fehler gewesen, Namen wie "Kevin" oder "Jordan" zuzulassen. In aktuellen Umfragen kommt Zemmour nur auf rund acht Prozent – und doch könnten auch diese Stimmen Marine Le Pen vom Rassemblement National im rechten Lager fehlen, um selbst in eine mögliche Stichwahl einzuziehen.
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