AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : parstoday
Dienstag

7 September 2021

14:45:49
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Afghanistan und die Seifenblase vom wirtschaftlichen Wiederaufbau

Nach dem Sturz der Liberalen unter Anführung von Mohammad Aschraf Ghani, dem flüchtigen Staatspräsidenten Afghanistans, ist heute mehr denn zuvor der Bevölkerung in diesem Lande und der Weltöffentlichkeit etwas klar geworden.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Ihnen ist klar geworden, dass die Versprechungen und Berichte der USA über den Wiederaufbau und das verbesserte Wirtschaftswachstum Afghanistan nur schönes Gerede und eine Seifenblase waren.  Afghanistan, das die Amerikaner bei der Besatzung 2001 in ein neues Japan in der Region umzuwandeln versprachen, konnte nur ein paar Tage gegenüber den Angriffen der paramilitärischen Gruppe der Taliban standhalten und rasch wurde seine Regierung gestürzt.

Auch wenn nach dem Sturz des ersten Taliban-Regimes in Deutschland auf der Bonner Konferenz über die politische Lage in Afghanistan eine Entscheidung entschieden wurde, so kam es jedoch hinsichtlich seiner Wirtschaftslage zu keinem  ernsthaften Entschluss und der Wiederaufbau des Landes wurde  von internationalen Hilfen abhängig gemacht.

In Wahrheit haben die USA im Rahmen ihrer imperialistischen Politik und militärischen Vorherrschaft in Afghanistan keinen aktiven Beitrag zur Wirtschaft dieses Landes geleistet. Vielmehr haben die Maßnahmen der  US-Institutionen -  wie Berichte der US-Inspektionsamtes für den Wiederaufbau Afghanistans (SIGAR) zeigen -  keine effektive Rolle  bei der Lösung der Probleme Afghanistans gespielt.

In diesem Zusammenhang sagt Abdel Bari Atwan, ein politischer Analyst der Arabischen Welt:

„Die USA haben in Afghanistan eine große Niederlage erlebt  und es ist anzuzweifeln, dass sie eine Trillionen Dollar in dieses Land investiert haben, denn die Bedingungen in Afghanistan haben sich nicht geändert, vielmehr ist die Bevölkerung noch schwächer und ärmer geworden.“                      

Gemäß westlicher Quellen hieß es, dass nach Durchführung der Pläne für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in Afghanistan  dieses Land bis Ende 2024 hinsichtlich der Besorgung seines normalen Staatshaushaltes durch Steuern und inländische Ressourcen auf eigenen Füßen stehen werde. Aber das wird nicht eintreten. Nach  dem Sturz von Kabul durch die Taliban und die Sperrung der Geldreserven Afghanistans wurde klar, dass die USA und der internationale Währungsfond  vollständige Kontrolle über die  Finanzlage in Afghanistan haben und sich die finanziellen Ressourcen  außerhalb des Landes befinden.

Die internationalen Geberkonferenzen für den Wiederaufbau Afghanistan begannen 2002 mit der Sitzung in Tokio, auf der die 50 Teilnehmerstaaten Hilfen in Höhe von mehr als 5 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau von Afghanistan zustimmten.  In den darauffolgenden 2 Jahrzehnten  fanden regelmäßig in verschiedenen Städten, nämlich Brüssel, Chicago, Berlin, London und Paris und erneut Bonn  internationale Treffen statt, auf denen Hilfen für den Wiederaufbau des Landes besprochen und in Höhe von Milliarden von Dollar vereinbart und zugesagt wurden. 

Doch nun taucht die Frage auf,  warum sich trotz dieser Hilfen nichts an den Wirtschaftsbedingungen in Afghanistan geändert hat und die Armut und Arbeitslosigkeit weiterhin groß ist.

Dazu ist zu sagen, dass die Hilfen zwar nach außen hin für die Bevölkerung und das Land Afghanistan bestimmt waren, aber in der Praxis zum Großteil wieder den westlichen Unternehmen Institutionen und ihren Vermittlern zuflossen. Mit anderen Worten, die internationalen Hilfen, die erfolgten,  wurden nicht der afghanischen Regierung und den Wirtschaftsinstitutionen dieses Landes übergeben sondern sie flossen in Wahrheit in die Taschen westlicher Staaten zurück, die diese Hilfen eigenen  Unternehmen aushändigten.

Johnny Velsh, Experte für  Afghanistan-Fragen im US-Friedensinstitut sagt:

„Die USA haben die Bedingungen in Afghanistan in jeder Hinsicht und besonders hinsichtlich der Wirtschaft in eine Sackgasse getrieben. Das  Weiße Haus hat weniger an die Bevölkerung von Afghanistan gedacht sondern vielmehr daran, seine militärische Pläne durchzuführen. Die Folge davon war, dass Afghanistan zu einem Land mit den höchsten Todesziffern wurde.“

Gemäß den Berichten   erreichen von jeweils  100 Dollar, welche Institute und Staaten als Hilfe für Afghanistan ins Auge gefasst haben, höchstens 20 Prozent  die Bevölkerung. Der Rest wird bis zu 30 Prozent für die Herstellung der Sicherheit ausländischer Unternehmen und Institute in Afghanistan an Privatsicherheitsfirmen gezahlt und circa 50 Prozent  der Hilfen fließen über die westlichen Vertragsfirmen wieder zurück an die Geberländer.                                                   

Gemäß Bericht von John Sopko, US-Sonderinspektor für den Wiederaufbau von Afghanistan,  hat der US-Kongress vom Finanzjahr 2002 bis zum 31. Dezember 2019  eine Summe von 134 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau Afghanistan  bewilligt. Aber die US-Sonderinspektion für den Wiederaufbau von Afghanistan SIGAR hat bei der Untersuchung der Art und Weise der Verwendung von 63 Milliarden dieser Gelder festgestellt, dass in der Zeit von 2009 bis 2019 ungefähr 20 Milliarden Dollar verschwanden, unterschlagen oder verschwendet wurden.  

Laut SIGAR-Bericht waren 106 Milliarden von insgesamt 134 Milliarden Dollar für die Drogenbekämpfung vorgesehen, während das Ergebnis im Bereich der Drogenbekämpfung   praktisch gleich Null war.

Laut Sobko  haben die Ausgaben, welche die US-Armee und die zuständigen Organe für den Wiederaufbau der afghanischen Wirtschaft in einigen Gegenden gemacht hatten, der Bevölkerung dieses Landes überhaupt nichts genutzt. Der SIGAR-Chef sagt, er habe in einem Schreiben den Außen- und Verteidigungsminister und den Leiter des internationalen Entwicklungsbüros der USA gebeten, zehn positive und erfolgreiche Bauprojekte der USA in Afghanistan zu nennen, jedoch keine zufriedenstellende Antwort erhalten.  

Gordon Adams, Dozent an der American University in Washington DC sagt ebenso:

„Anstelle einer wünschenswerten Wirtschaft halten in Afghanistan die Produktion von Drogen und der Drogenschmuggel in höchstem Umfange an. Dies wird so bleiben und das bedeutet eine Verschlimmerung des politisch-militärischen Krieges und des üblen Erbes der USA.“                             

Während der Präsidentschaft von Donald Trump  veränderte sich der politische Blick der USA auf Afghanistan. Trump sah den Krieg aus der Sicht eines Geschäftsmannes und er meinte, der dortige Krieg müsse  sich wirtschaftlich lohnen. Zur Reduzierung der Militärausgaben strebte er nach einer Ausplünderung der unterirdischen Ressourcen in Afghanistan, welche auf einen Wert von dreitausend Milliarden Dollar geschätzt werden. Das heißt die US-Administration war bestrebt, die Sicherheitsangelegenheiten in Afghanistan den privaten Sicherheitsunternehmen wie Black Water zu überlassen, um selber die unterirdischen Ressourcen insbesondere die Lagerstätten auszubeuten.

Trump war der Überzeugung dass die USA auf diese Weise ihre Ausgaben in Afghanistan decken könnten. Aber die USA haben schon vorher – ab Beginn der Besatzung Afghanistan unter dem Deckmantel schöner Parolen, nur die Ressourcen der Bevölkerung in diesem Land ausgeplündert. Das Erbe, das die Amerikaner auf dem Gebiet der Wirtschaft der afghanischen Bevölkerung hinterlassen haben, besteht unter dem enorm vergrößerten  Anbau von Schlafmohn und der stark zugenommenen Produktion von Drogen, sowie Armut, Drogenabhängigkeit und Arbeitslosigkeit.  

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