AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Sonntag

29 August 2021

16:57:08
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Oberstleutnant der US-Marine wegen Kritik an Evakuierungsmission gefeuert

Ein Oberstleutnant der US-Marine ist wegen seiner Kritik an der Evakuierungsmission entlassen worden.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, In einem viralen Video auf Facebook forderte Stuart Scheller, Oberstleutnant bei den US-Marines, die politische und militärische Führung der USA auf, sich für das "Desaster" bei den Evakuierungsflügen zu verantworten. Er wurde daraufhin entlassen.

Major Jim Stenger, Sprecher der US-Marine, bestätigte in einer Erklärung die Entlassung und erklärte: "Scheller wurde wegen mangelnden Vertrauens in seine Befehlsgewalt entlassen."

Hunderte Menschen kamen bei einer Anschlagsserie am Flughafen von Kabul ums Leben. Unter den Todesopfern befanden sich auch 13 US-Soldaten. Einen davon kannte Stuart Scheller, Oberstleutnant bei den US-Marines, persönlich.

Er sei bereit, auf seine 17 Jahre Dienst bei den US-Marines zu verzichten, um die US-Führungskräfte aufzufordern, ihr Versagen in Afghanistan einzugestehen, so reagierte der Oberstleutnant auf seine Entlassung.

"Wir haben keine Führungskräfte, die ihren Fehler eingestehen und erklären, dass wir im Endeffekt unseren Job nicht richtig gemacht haben", so Scheller.

Der US-Präsident Joe Biden wird für seinen raschen Abzug der Truppen aus Afghanistan zunehmend kritisiert. Noch Anfang Juli ließ der Präsident der USA verlauten, es sei unwahrscheinlich, „dass die Taliban ganz Afghanistan überrennen und das Land übernehmen.“ Diese Fehleinschätzung sorgte für reichlich Kritik.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Rückzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan als die größte außenpolitische Demütigung in der Geschichte der Vereinigten Staaten. "Dies war kein Rückzug. Das war eine totale Kapitulation", so Trump vor Anhängern in Cullman im Bundesstaat Alabama.

Der Chef der Republikaner im US-Senat Mitch McConnell nannte das Vorgehen der Biden-Regierung in Afghanistan "ein komplettes Desaster", das sei ein Fleck auf dem guten Ruf der USA. Seiner Auffassung nach gab es keinen Grund, den Einsatz jetzt zu beenden.

Kritik kam auch aus den Reihen der Demokraten. Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton sprach von einer Katastrophe: "Schlimmer noch - sie hätte vermieden werden können", sagte er zum Krisenmanagement der Regierung.

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