Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Bitter, dramatisch und furchtbar sei die aktuelle Entwicklung insbesondere für die Menschen in Afghanistan, sagte Merkel gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die Lage sei "furchtbar für die Millionen Afghanen, die sich für eine freie Gesellschaft eingesetzt haben", fügte sie hinzu.
Merkel erwartet außerdem in Zukunft eine wachsende Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan. Sie machte aber deutlich, dass die Bundesregierung nicht vorhabe, eine größere Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan in Deutschland aufzunehmen.
"Unser Hauptziel ist, denen, die uns direkt geholfen haben, eine Perspektive zu bieten", stellte sie klar. Andere müssten schauen, dass sie in der Region "eine sichere Bleibe finden". Deshalb dürfe man Fehler der Vergangenheit nun nicht wiederholen, betonte sie vor der Presse. In anderen Situationen hätte man zum Beispiel nicht genug Gelder an das UN-Flüchtlingshilfswerk -UNHCR und die Welthungerhilfe freigegeben. Das solle diesmal anders sein.
Nach der Machtübernahme der Taliban und der einsetzenden Fluchtwelle von Afghanen aus ihrem Land kündigte das US-Außenministerium neue Bedingungen und Indikatoren im Flüchtlingsaufnahmeprogramm an und forderte die afghanischen Staatsbürger auf, sich zunächst in einem Drittland niederzulassen, bevor sie in den USA einen Asylantrag stellten.
Die Türkei kritisierte die Änderung in der US-Politik gegenüber den afghanischen Flüchtlingen und warnte, dass diese Entscheidung eine erneute große Flüchtlingskrise im Mittelmeer auslösen werde.
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