Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Der frühere US-Präsident Donald Trump mache seinen Nachfolger Joe Biden für das Scheitern der USA in Afghanistan verantwortlich, schrieb Aleksey Pushkow am Sonntag in seinem Telegram-Kanal.
Er fuhr fort: „Aber Bush Jr., Obama und Trump selbst haben dort versagt. Biden formalisierte das Scheitern erst endgültig mit der Entscheidung über einen vollständigen Truppenabzug und vollendete damit, was seine Vorgänger begonnen und fortgeführt hatten.“
Trump kritisierte Biden in einer Erklärung vom Freitag wegen „des tragischen Chaos in Afghanistan“ und fügte hinzu: „Vermisst ihr mich schon?“
Er sagte später auch, dass Biden aus Afghanistan geflohen sei, anstatt „dem Plan zu folgen, den unsere Regierung ihm hinterlassen hat – ein Plan, der unser Volk und unser Eigentum schützte und sicherstellte, dass die Taliban niemals davon träumen würden, unsere Botschaft einzunehmen oder eine Basis für neue Angriffe gegen Amerika zu schaffen".
Biden beschuldigte Trump daraufhin, die Taliban „in der militärisch stärksten Position seit 2001“ belassen zu haben.
„Als ich ins Amt kam, erbte ich einen Deal von meinem Vorgänger – in dem er die Taliban am Vorabend des 11.09.2021 zu Gesprächen eingeladen hatte – der die Taliban in der militärisch stärksten Position seit 2001 beließ und den US-Streitkräften eine Frist bis zum 1. Mai 2021 auferlegte. Kurz bevor er sein Amt niederlegte, reduzierte er auch die US-Streitkräfte auf ein Minimum von 2.500“, sagte Biden in einer Erklärung vom Samstag.
Allerdings, so Puschkow, „geht es hier nicht um die Fehler einzelner US-Präsidenten“. „Hier geht es um einen viel tieferen Prozess der unumkehrbaren Erosion der amerikanischen Hegemonie und vor allem um ihre Fähigkeit, die Rolle eines Hegemons zu erfüllen“, fügte der russische Senator hinzu.
Ein weiteres historisches Experiment Washingtons
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, nahm auch die sich abzeichnenden Entwicklungen in Afghanistan zur Kenntnis und sagte, es gebe eine Konfrontation zwischen zwei Kräften in dem vom Krieg zerrütteten Land, wobei beide Seiten das Ergebnis des US-amerikanischen Denkprozesses seien.
„Die Welt beobachtet mit Entsetzen das Ergebnis eines weiteren historischen Experiments Washingtons“, schrieb Sacharowa am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal.
In früheren Äußerungen sagte Puschkow, dass die jüngsten Entwicklungen in Afghanistan das Scheitern der US-Außenstrategie ihre „Demokratie zu exportieren“ bezeugen.
„Die Größe des Scheiterns der auswärtigen Strategie der Vereinigten Staaten, die sich Anfang der 2000er Jahre zur Aufgabe gemacht hatte, den Nahen und Mittleren Osten zu ‚demokratisieren', ist offensichtlich. Eine totale Katastrophe und ein heftiger Schlag gegen die amerikanische Strategie des ‚Demokratieexports‘ – das ist das Ergebnis dieses Kurses. Die Ereignisse in Afghanistan sind eine weitere Bestätigung dafür“, sagte er.
Die Lage in Afghanistan verschärfte sich nach dem Abzug der US-Streitkräfte, die vor 20 Jahren in das Land einmarschierten, um die Taliban als Reaktion auf die Angriffe vom 11. September auf die Vereinigten Staaten zu stürzen.
Der Abzug der US-Truppen hat Anfang Mai begonnen und soll bis Ende August abgeschlossen sein.
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