AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Sonntag

11 Juli 2021

12:13:57
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Interview mit Christoph Hörstel

Afghanistan steht vor einem weiteren geschichtlichen Umbruch. Noch knapp tauend Mann US-Truppen stehen in Kabul, um den großen Gelände- und Gebäudekomplex der amerikanischen Botschaft zu schützen - aber auch dieses Kontingent soll rasch und deutlich verkleinert werden.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet,  Alle übrigen Verbündeten haben ihre Kräfte bereits zurückgezogen, die deutsche Bundeswehr war am am 7. Juli komplett draußen. Allein in den letzten Wochen haben die Taliban in einem großen Kraftakt ein Viertel der Distrikte des Landes an sich gerissen, die Hauptstadt Kabul ist bereits umzingelt und der Ring wird immer enger, die Lage in der Stadt zunehmend unübersichtlich. Das ist das vorhersehbar unrühmliche Ende einer knapp 20-jährigen Besatzung, die allein die amerikanischen Steuerzahler mit zwei Billionen US-Dollar belastet hat. Überall ist der Katzenjammer ebenso vorhersehbar gewaltig, einzelne Pressestimmen auch großer Medien befürchten, der Westen habe in Afghanistan kaum bleibende Werte schaffen können. Tatsächlich ist die Aufbauleistung weit hinter den Militärausgaben zurückgeblieben, Milliarden sind in kaum beschreiblicher Korruption versunken. Die Frage ist nun, ob die drohende Bürgerkriegsphase am Hindukusch ähnlich langwierig und verlustreich wird wie nach dem Abzug der Sowjets Ende der 80er Jahre - das kann niemand hoffen. Aber der Sieger steht schon fest, die Taliban - und das ist für viele beteiligte Staaten, vor allem der westlichen Allianzen, eine echte Herausforderung. Syed Hedayatollah spricht ausführlich mit dem Bundesvorsitzenden DIE NEUE MITTE, Christoph Hörstel, der enge Beziehungen in Afghanistan unterhält, sich seit 1985 im Land bewegt und darüber Bücher veröffentlicht hat.

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