AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : parstoday
Samstag

19 Juni 2021

12:48:55
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Ansprache in Gedenken an Imam Chomeini und anlässlich der Wahlen in der IRI

Vor 32 Jahren verstarb der Vater der Islamischen Revolution Iran und vor 32 Jahren wurde Ayatollah Khamenei sein Nachfolger als Revolutionsoberhaupt. Ayatollah Khamenei bezeichnet die Islamische Republik als die bedeutendste Innovation Imam Chomeinis.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Von Anfang an haben immer wieder einige den Untergang dieser neuen Ordnung voraussagen wollen. Es ist noch nicht so lange her, dass ein hoher US-Verantwortungsträger (John Bolton) behauptet hat, die Islamische Republik werde keine 40 Jahre alt werden.                           

Gemäß Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei ziehen viele der Analysten einen Vergleich zu anderen Revolutionen auf der Welt, die schnell versiegten, wie die Französische Revolution, die ungefähr 15 Jahre nach ihrer Entstehung von einer autoritären Monarchie ersetzt wurde. Im Iran selber sind anstelle der konstitutionellen und der nationalen Bewegung, die beide revolutionären Charakter hatten, nach ein paar Jahren die Diktatur des Resa Chan bzw. die seines Sohnes Mohammad Resa Schah getreten.

Die Islamische Republik aber hat trotz aller Feindseligkeiten, der sie begegnet ist, kein solches Schicksal erfahren. Darüber sagt Ayatollah Khamenei:  Das große und stolze Geheimnis dieser Staatsordnung und ihrer Beständigkeit sind die beiden Größen „Republik“ und „islamisch“. ...sowohl Republik als auch islamisch! Sowohl das Volk als auch der Islam. Republik steht für das Volk und islamisch für den Islam – es ist eine religiöse Volksregierung.“ 

Ayatollah Khamenei erinnert daran, dass die Theorie von der Islamischen Republik bei einigen auf heftige Ablehnung stieß. Diejenigen die nicht religiös waren und säkular dachten, waren nicht damit einverstanden dass die Staatsordnung und das Leben nach den islamischen Regeln verwaltet und gestaltet werden soll. Sie legten keinen Wert auf die Religion und erst recht nicht darauf, dass sie  sich gesellschaftlichen Angelegenheiten, der Politik und der Leitung des Landes widmet. Einige sagten, dass die Religion Opium für das Volk sei und der Gesellschaft schade. Eine andere Gruppe verteidigte zwar die Religion,  aber sie war der Ansicht, sie dürfe sich nicht in die Politik einmischen. In Wahrheit waren diese Leute ebenso Säkularisten, die zwar zu den Religionsanhängern zählten, aber die Herrschaft des Islam ablehnten.

Ayatollah Khamenei teilte ebenso diejenigen, die den Volkscharakter der Islamischen Republik ablehnen in zwei Gruppen. Er sagte: „Einige davon sind säkulare Liberalisten und sagen, die Demokratie und Volksregierung müsse von den Liberalen und Technokraten gebildet werden und da gäbe es keinen Bezug zur Religion. Die zweite Gruppe der Gegner der religiösen Volksregierung, glauben an die Religion sagen aber die Bürger spielten bei einer religiösen Herrschaft keine Rolle und die Religion müsse, ohne sich auf das Volk zu stützen und ihm eine Rolle zu überlassen,  eine Regierung bilden. Den Auswuchs dieser Theorie hat uns   vor kurzem die Terrorgruppe des sogenannten Islamischen Staates vor Augen geführt.“

Aber Imam Chomeini, so sagte das Revolutionsoberhaupt weiter, habe gestützt auf sein Vertrauen in Gott und in  die Bevölkerung und gestützt  auf sein tiefes Wissen über die Religion standhaft seine Theorie verfolgt und diese große soziale Innovation  verwirklicht.                        

Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei betrachtet die Herrschaft der Religion auf der Grundlage der Mitbeteiligung der Bürger als das Ergebnis einer vernünftigen Deutung der Religion. Er sagte:

„Der Koran hat deutlich die Herrschaft der Religion beschrieben. Wenn jemand dies leugnet, so zeugt es davon, dass er sich nicht wirklich in den Koran vertieft und nicht über seinen Inhalt nachgedacht hat. Außerdem gibt der Koran in dem edlen Vers in der Sure 4 ( im Vers   64 ) kund:   

مٰا اَرسَلنا مِن رَسولٍ اِلّا لِیُطاعَ بِاِذنِ الله   

Und Wir haben keinen Gesandten gesandt, ohne dass ihm – mit Allahs Erlaubnis – gehorcht werde. 

Nun! In welchen Angelegenheiten soll ihnen gehorcht werden? Worum geht es bei dem Gehorsam gegenüber den Propheten? Zahlreiche Koranverse legen es dar, zum Beispiel die Verse über den Dschihad, über die Herstellung von Gerechtigkeit,  über Verbote und Strafen, die Verse über Handel und Verträge zwischen Einzelpersonen und universale Verträge: (wie der Vers 12, der Sure 9, Tauba,  der beginnt mit : -وَ اِن نَکَثوا اَیمٰنَهُم   Wenn sie ihre Eide aber nach Vertragsabschluss brechen.. bis zum Schluss. Das betrifft alles die Herrschaft. Solche Verse zeigen, dass in diesen Angelegenheiten der Prophet zu befolgen ist.“

Der Revolutionsführer erinnerte daran, dass der Prophet aufgrund dieser Verse nach seiner Ankunft in Medina den ersten islamischen Staat gründete. Nach ihm habe,  trotz der Meinungsunterschiede über seine Nachfolgerschaft,  niemand daran gezweifelt,  dass jede Regierung  sich nach der Religion und dem Koran richten müsse.                               

Nachdem er auf die Herrschaft des Islams hingewiesen hatte, widmete sich Ayatollah Khamenei dem Thema „Republik“ und „Volksregierung“ und beschrieb beide Größen aus zwei Sichtwinkeln, erstens aus der Sicht der Religion und der Rechten und Pflichten  und zweitens von da aus gesehen, dass die religiöse  Herrschaft ohne das Volk nicht in die Praxis umgesetzt werden könne.

Das Revolutionsoberhaupt berief sich gestützt auf Verse im Koran, dass jedes Mitglied der Gesellschaft eine Verantwortung hinsichtlich der Lage der Gesellschaft trägt.  Er führte auch das folgende Hadith an:  کُلُّکُم راعٍ وَ کُلُّکُم مَسئولٌ عَن رَعِیَّتِه, welches bedeutet: Ihr (Muslime) seid alle für einander Hüter und Hirten.“ In der Überlieferung heißt es weiter, dass es zu den Rechten Gottes, des Herrn gehört, dass alle zusammenarbeiten, um Recht und Wahrheit in der Gesellschaft herzustellen. Außerdem sind die Mitglieder in der Religionsgemeinde verpflichtet, einander das Gute zu gebieten und die Gründung einer gerechten Regierung  zählt zu den wichtigsten guten Dingen. Ayatollah Khamenei sagte: Amir ul Mumeinin (Imam Ali) hat in seiner Ansprache  (3, Nahdschul-Balagha gesagt:

وَ ما اَخَذَ اللهُ عَلَی العُلَماءِ اَلّا یُقارّوا عَلیٰ کِظَّةِ ظالِمٍ وَ لا سَغَبِ مَظلوم

„und wenn Allah den Gelehrten nicht aufgetragen hätte, dass sie die Über­sättigung der Ungerechten und den Hunger der Unterdrückten nicht hinnehmen sollen, (würde ich die Zügel (des Kalifats) auf dessen Widerrist herabwerfen). Das bedeutet: Gott der Allmächtige hat den Gelehrten das Versprechen abgenommen .ich sag dies jetzt bezüglich der Gelehrten .. dass sie  nicht die soziale Kluft und die sozialen Abstände hinnehmen dürfen, die so groß sind, dass der eine fast an Übersättigung stirbt und der andere an Hunger.

Ayatollah Khamenei sagte, dass die Regierungen den Rückhalt des Volkes brauchen und dass sie ohne diesen Rückhalt gezwungen sind, ungerecht zu werden. Unrecht  aber sei in der islamischen Herrschaft nicht erlaubt. Daher sind die Verwirklichung der islamischen Herrschaft und ihr Fortbestand nur bei Rückhalt beim Volke möglich. Das Revolutionsoberhaupt bezeichnete die Volksregierung im Rahmen der Religion als ein edles Konzept der Religion und erklärte,  die Denkschule des Imams sei progressiv und neu und ein geeignetes Islamverständnis, welches sich auf tiefe Erkenntnis stützte. Mit diesem festen und logischen Konzept habe der Vater der Islamischen Revolution die iranische Nation, welche jahrhundertelang nur Diktatur kannte, mitten auf die Arena geholt und die Bürger zu denjenigen gemacht, die im Land bestimmen. Zudem habe er erreicht, dass die iranische Nation an ihre eigenen Kräfte glaubt.  

Ayatollah Khamenei erinnerte daran, dass Imam Chomeini den Lösungsweg für alle Probleme des Landes in der Beachtung des Islams und der Präsenz der Bevölkerung auf der Szene sah. Er sagte, der Islam, an den Imam Chomeini glaubte, lehne selbstherrliche Macht, Korruption, die Vorherrschaft von Fremden und deren Einmischung in die internen Angelegenheiten des Landes ab.  Er sagte auch, eine islamische Regierung sei eine Regierung, die Korruption bekämpft und gegen geistige Erstarrung, d.h. überholtes rückständiges Denken sei. Er sagte, dass der Islam gegen aristokratisches Gehabe ist und auf der  Seite der Bedürftigen steht. Ayatollah Khamenei führte den Inhalt eines Briefes an, den Imam Chomeini gegen Ende seines Lebens  einem Regierungsverantwortlichen schickte, und in dem es hieß: „Ihr müsst zeigen, dass sich unser Bevölkerung gegen Unrecht und Ungerechtigkeit und Geistesstarre und Rückständigkeit erhoben hat und den Schein-Islam der Monarchie, den Schein-Islam des Kapitalismus und des mit anderen Anschauungen vermischten Islams - kurz gesagt:  Islam der USA durch das Denken des echten Islams Mohammads ersetzt hat.“                      

An einer anderen Stelle seiner Gedenkrede anlässlich des Todestages von Imam  Chomeini hat das Revolutionsoberhaupt über die Präsidentschaftswahlen im Iran gesprochen. Er sagte, dass der Imam die Wahlen als religiöse Pflicht betrachtete und in seinem Testament gesagt hat: „Versäumnisse hinsichtlich der  Mitbeteiligung hat negative Auswirkungen auf dieser Welt und dies sogar für die Nachfolgegenerationen, und Gott wird darüber richten.“ 

Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei erklärte seine Freude darüber, dass Dank Gottes Gunst die religiöse Volksregierung und das Potential der Islamischen Republik bewahrt werden konnte, und spornte die Bevölkerung zur Wahlteilnahme an. Er sagte, mit der  Nichtteilnahme unter haltlosen Vorwänden gehe ein  Wunsch der Feinde in Erfüllung und es würde dem Islam und dem Iran schaden, falls einer der Eckpfeiler der Islamischen Republik, nämlich die Religion und die Volksregierung, schwach werden würde. Er betonte: „Wenn es Missstände, Leistungsunfähigkeit oder Schwäche in der Verwaltung gibt, so muss dies durch die richtige Wahl und durch eine volksnahe und islamische Verwaltung ausgeglichen werden und nicht durch Nichtteilnahme an den Wahlen.“ Daraufhin forderte er die Wahlkandidaten auf keine Parolen auszugeben, an die sie selber nicht glauben und ehrlich zu sein. Der Kandidat, der die Wahl gewinnt sollte, sich verpflichtet fühlen, soziale Gerechtigkeit  herzustellen, die Kluft zwischen Arm und Reich zu vermindern, konsequent  Korruption zu bekämpfen, die Inlandsproduktion zu stärken und Hindernisse auf ihrem Wege zu beseitigen sowie gegen Schmuggel und ungehemmten Import vorzugehen.

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