AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : IRIB
Montag

15 Juni 2009

19:30:00
114548

Nordamerika

USA nehmen an Atomgesprächen in Genf teil - Kurswechsel oder Taktik?

Zwei Tage vor dem Treffen zwischen dem EU-Außenbeauftragten, Javier Solana, und dem Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrats des Irans, Said Dschalili, gab das Weiße Haus die Teilnahme der USA an diesen Gesprächen in Genf bekannt.

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, bestätigte diese Meldung am Mittwoch und erklärte, dazu wird der US-Vizeaußenminister für politische Angelegenheiten, William Burns, nach Genf reisen.US-Führung bestritt, dass es einen Kurswechsel in der Iran-Politik bedeut. Hingen meinen politische und Medienkreise, dass es eine klare Kurskorrektur der US-Verantwortlichen bedeutet. Denn die USA waren zuvor ein entschiedener Gegner von Verhandlungen mit dem Iran. Nach Meinung der US-Tageszeitung "Los Angeles Times" sei diese Entscheidung das Ende der bisherigen US-Politik gegenüber Teheran. Fax News versuchte in einer Analyse diese politische Kehrwende als eine Unterstützung für die laufenden diplomatischen Bemühungen zu interpretieren und schließlich die britische Tageszeitung "Guardian" bewertete dies als eine beachtliche Kurskorrektur Washingtons gegenüber Teheran. Fasst man die ganzen Reaktionen auf die amerikanische Entscheidung zusammen, dann wird es deutlich, dass die USA dabei sind, sich den neuen Konstellationen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm anzupassen. Dennoch geben dubiose Aussagen mancher US-Verantwortliche wie etwa die Aussetzung der Urananreicherungsaktivitäten als Vorbedingung für Aufnahme von Verhandlungen mit dem Iran Anlass zu der Vermutung, dass die USA eine Änderung am seit zwei Wochen bestehenden politischen Klima um den Atomstreit herbeiführen wollen. Nach Meinung von Experten sind klare Positionen der Verantwortlichen der Islamischen Republik Iran in dieser Frage sowie das positive Echo auf das iranische Vorschlagspaket ausschlaggebend für diese neue Haltung der Amerikaner. Dennoch verweisen politische Experten darauf, dass die USA mit den Verhandlungen in Genf zwei Ziele verfolgen. Erstens, sie wollen die Kritik und den Druck gegen das Weiße Haus eindämmen, und zweitens, sie wollen dem Verhandlungsprozess, der ja auf Verständigung zwischen der Europäischen Union und Iran beruht, nicht fernbleiben und sich nicht isolieren. Vor allem hat die Erfahrung gezeigt, dass jeder Fortschritt in den Verhandlungen einen Schritt nach vorne bedeutet, was natürlich im Interesse der beiden Seiten ist und zugleich eine Niederlage für feindselige amerikanische Iran-Politik bedeutet.