AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : ABNA
Montag

15 Juni 2009

19:30:00
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Nordamerika

Amerikaner zeigen Folter-Video bei CNN

Zum ersten Mal ist im Fernsehen ein Video von einem Verhör im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba ausgestrahlt worden.

Sie sollen das Verhör des damals 16-Jährigen durch einen kanadischen Geheimdienstmitarbeiters auf Kuba zeigen. Khadr reißt sich darin voller Verzweiflung sein Hemd vom Körper, um vernarbte Schusswunden zu zeigen.

Zunächst wurden nur zehn Minuten des Gesamtmaterials veröffentlicht. Der junge Mann wirkt in dem Video zeitweise ruhig, dann wieder resigniert und verzweifelt. "Hilf mir, töte mich", schluchzt er mehrmals. Die Aufnahme sollen mit einer versteckten Kamera aufgezeichnet worden sein. Gewaltanwendungen gegen den Genfangegen sind in dem Ausschnitt nicht zu sehen.  Die Szenen wurden von amerikanischer Seite bewusst herausgeschnitten, um Aufruhr unter Muslimen zu verhindern. Das amerikanische Verteidigungsministerium wies die Foltervorwürfe zurück. Der Kandadier sei in US-Gewahrsam nicht misshandelt worden. "Khadr ist menschlich behandelt worden", sagte der Pentagon-Sprecher. In dem Video ist alles andere zu sehen, als "menschliche Behandlung", dies wird von der amerikanische Regierung jedoch nicht gesagt. Taten die mit Bildern belegt wurden konnten, werden ebenfalls von amerikanischer Seite bestritten, um somit dem ohnehin schon angeschlagenen Image der Amerikaner weltweit entgegenzuwirken.

Der heute 21-Jährige gilt als der jüngste Gefangene, der jemals in das Gefangenenlager gebracht wurde. Er wurde 2002 als 15-Jähriger in Afghanistan festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, bei einem Granatenangriff einen US-Soldaten getötet zu haben. Khadr dagegen behauptet, unter Folter zu falschen Geständnissen gezwungen worden zu sein. Verteidiger William Kuebler zufolge wurde sein Mandant 2003 unter anderem drei Wochen lang mit systematischem Schlafentzug gequält. Angeblich um ihn "gefügiger und williger" für eine Aussage zu machen. Kuebler bezog sich dabei auf geheime kanadische Regierungsberichte.

Dass amerikanische Militärs im Irak und Afghanistan jeden Tag dutzende von Frauen und Kindern töten, und diese davor eventuel auch vergewaltigen, geht im Medienrummel der Amerikaner ganz unter. Es passt nicht in das amerikanische Bild, die "Terroristen" als Opfer darzustellen. Muslime haben auf der Welt nach amerikanischer Ansicht, keinen Platz. Wer sich dagegen wehrt, der ist ein Terrorist. So wie dieser Junge, der sechs Jahre in Guantanamo auf Kuba, ohne Beweise festgehalten wurde. Was ihm dort passiert das interessiert in Amerika nur wenige. Noch sind es zu wenige.