Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Diplomaten aus beiden Ländern gaben am Dienstag bekannt, dass am Mittwoch und Donnerstag politische Konsultationen in Kairo stattfinden sollen.
Die Sondierungsgespräche würden sich auf die notwendigen Schritte konzentrieren, die zur Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern auf bilateraler und regionaler Ebene führen könnten, hieß es in der Erklärung der Außenministerien beider Länder.
Die diplomatischen Konsultationen werden nach Angaben des ägyptischen Außenministeriums vom stellvertretenden agyptischen Außenminister Hamdi Sanad Loza und seinem türkischen Amtskollegen Sedat Önal geleitet.
Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu gab im letzten Monat bekannt, Ankara und Kairo hätten über ihre Geheimdienste "diplomatischen Kontakt" aufgenommen. Er sagte, der diplomatische Kanal werde von den Außenministerien verfolgt.
Seit dem der erste gewählte ägyptische Präsident Mohammed Mursi im Jahre 2013 vom Militär abgesetzt wurde, verschlechterten sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Ägypten.
Nach dem Militärputsch weigerte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, Präsident Abdel Fattah el-Sisi als legitimen Präsidenten Ägyptens anzuerkennen.
Zwischen beiden Ländern gibt es Differenzen über viele Fragen, darunter den Konflikt in Libyen und die Seegrenzen im östlichen Mittelmeer.
Im Libyen-Konflikt unterstützen die beiden Länder unterschiedliche Seiten.
Libyen ist seit 2011 im Chaos, seit ein Volksaufstand und eine NATO-Intervention zum Sturz des langjährigen Diktators Muammar Gaddafi führten. Seit 2014 sind zwei rivalisierende Machtsitze entstanden, nämlich die international anerkannte libysche Regierung unter der Leitung von Premierminister Fayez al-Sarraj in Tripolis und eine weitere Gruppe in der ostlibyschen Stadt Tobruk unter dem Kommando des abtrünnigen Generals Khalifa Haftar.
Seit der Wahl eines neuen libyschen Interims-Premierministers in diesem Jahr sind sowohl Ägypten als auch die Türkei offener für eine politische Lösung dieses Konflikts.
Der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry sagte im März, dass "viel Misstrauen durch acht Jahre Feindseligkeit ausgelöst wurde und Ägypten daher zögert. Worte sind nicht genug, sie müssen mit Taten übereinstimmen."
Kairo hatte zuvor die Wiederherstellung der Beziehungen zur Türkei vom Abzug türkischer Truppen aus Libyen abhängig gemacht.
Die Türkei entsandte Anfang Januar 2020 Militärtruppen nach Libyen, um die von den Vereinten Nationen unterstützte Regierung zu unterstützen.
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