"Iran und Pakistan als die wichtigsten und behilflichsten Nachbarn Afghanistans müssen durch Interaktion und Zusammenarbeit ihre Rolle bei der Unterstützung des Friedensprozesses in diesem Land spielen, und die Islamische Republik Iran begrüßt die Zusammenarbeit mit Pakistan und Afghanistan, um ihrer Rolle in dieser Hinsicht nachzukommen", sagte Hassan Rohani am Mittwoch bei einem Treffen mit dem pakistanischen Außenminister Shah Mehmood Qureshi in Teheran.
Rohani wies auch auf die US-Entscheidung, ihre Streitkräfte aus Afghanistan abzuziehen, hin und sagte, die US-Militärpräsenz in der Region habe nicht zur Herstellung des Friedens und der Stabilität geführt.
US-Präsident Joe Biden kündigte letzte Woche den Abzug aller US-Soldaten aus Afghanistan bis zum 11. September an und sagte: "Es ist Zeit, Amerikas längsten Krieg zu beenden".
Die Ankündigung erfolgte trotz eines Abkommens zwischen den Taliban und der Regierung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump vom Februar 2020, wonach Washington bis zum 1. Mai alle verbleibenden Truppen aus Afghanistan abziehen sollte. Im Gegenzug solllten die Taliban ihre Angriffe auf die US-Streitkräfte zu stoppen.
Die Taliban werfen den USA vor gegen dieses Abkommen verstoßen zu haben. Taliban-Sprecher Mohammad Naim Wardak gab letztens auf Twitter bekannt: "Solange ausländische Truppen in diesem Land anwesend sind, werden wir an keinen Verhandlungen teilnehmen".
Derzeit befinden sich rund 3.500 US-Soldaten in Afghanistan.
An anderer Stelle in seinen Äußerungen sprach sich Rohani für die Herstellung des Friedens und der Stabilität in der Region aus und sagte, Sicherheit sei die gemeinsame Besorgnis Irans und Pakistans.
"Sicherheit ist die gemeinsame Besorgnis der beiden Länder und es ist wichtig, die Zusammenarbeit in Richtung dieses Ziels zu verstärken", betonte Rohani.
Rohani forderte auch den Ausbau der Beziehungen zwischen Teheran und Islamabad in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Handel und Grenzmarkt.
Er bekräftigte zudem die Umsetzung der bereits zwischen den beiden Ländern geschlossenen Abkommen zum Ausbau der Zusammenarbeit und erklärte die Bereitschaft Irans, den Energiebedarf Pakistans zu decken.
Der pakistanische Außenminister lobte bei diesem treffen die Beziehungen zu Iran als einzigartig und brüderlich und forderte den Ausbau und die Vertiefung dieser Beziehungen in allen Bereichen.
Er wiederholte die Forderung des pakistanischen Premierministers Imran Khan nach dem Ausbau der Beziehungen zu Iran und äußerte die Hoffnung, dass die bilateralen Beziehungen in naher Zukunft in eine neue Phase eintreten werden, insbesondere in den Bereichen Handel und Wirtschaft.
Er würdigte auch die Unterstützung Irans für sein Land und unterstützte das iranische Atomabkommen von 2015 als "große diplomatische Errungenschaft".
Qureshi traf am Dienstag zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Teheran ein.
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